Wie ein zeitgemäßer Umgang mit ihrem Namensgeber Wilhelm II. aussehen kann, will die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster mit dem jüngst gestarteten Projekt „Zur Sache WWU“ klären.
Die Westfälische Wilhelms-Universität führt seit 1907 – mit einer kurzen Unterbrechung – den Namen des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II. Seine Regierungszeit war eine Blütezeit der deutschen Wissenschaft und des industriell-wirtschaftlichen Aufschwungs. Zugleich ist seine Person eng verbunden mit dem Aufkommen von Antisemitismus, Militarismus und Imperialismus sowie mit den Verbrechen des Kolonialismus und dem Ersten Weltkrieg.
Anfang des Jahres stellte die WWU eine wissenschaftliche Mitarbeiterin ein, die mit dem Leiter der Zentralen Kustodie der WWU die Koordination des auf zwei Jahre angesetzten Projekts verantwortet. Seit Mitte Februar tagte zudem zwei Mal der neunköpfige wissenschaftliche Beirat. Zu dem durch die Arbeitsgruppe empfohlenen Maßnahmenkatalog, der in den kommenden Monaten umgesetzt wird, gehört eine öffentliche Diskussionsreihe, die nun mit der Podiumsdiskussion „What’s in a Name“ beginnt.
In einer ersten Podiumsdiskussion soll es am 24. Juni (ab 19 Uhr) um die Frage gehen, was es bedeutet, wenn eine Wissenschaftsinstitution den Namen einer historischen Person trägt. Welche Aspekte sollten in einer Namensdebatte zum Thema werden? Wie kann es gelingen, eine solche Debatte sachlich und umfassend zu führen?
Über diese Fragen diskutieren: Prof. Dr. Johanna Weber, ehemalige Rektorin der Universität Greifswald (ehemals Ernst-Moritz-Arndt-Universität), Prof. Dr. Mitchell G. Ash, Wissenschaftshistoriker der Universität Wien, Prof. Dr. Christoph Burmann, Experte für Markenmanagement der Universität Bremen, Jürgen Kaube, Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, sowie Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der WWU. Die Diskussion findet per „Zoom“ statt, Infos zur Teilnahme gibt es hier.
Mehr zum Thema: www.uni-muenster.de/ZurSacheWWU