Das Warten hat ein Ende: nach einem längeren Gastspiel in der Schweiz treten die Zucchini Sistaz am kommenden Freitag unter dem Motto „Falsche Wimpern – Echte Musik“ wieder in Münster auf. Bei diesem Konzert am 19. Oktober in der Konzerthalle CLOUD haben die Fans zum allerersten Mal die Gelegenheit, die lang ersehnte CD „Zu Besuch bei den Zucchini Sistaz“ zu erwerben! Endlich gibt es also Zucchini-Musik zum mit nach Hause nehmen. ALLES MÜNSTER-Redakteur Ralf Clausen durfte eines der ersten Exemplare auspacken, er sprach dabei mit Jule Balandat und Tina Werzinger, also den zwei Dritteln der Sistaz, die in Münster leben.
Mit dem Entfernen der dünnen Plastikfolie ist das Auspacken allerdings noch längst nicht erledigt, denn die vom münsterschen Grafiker Lars Wentrup liebevoll gestaltete Hülle entpuppt sich als Bastelsatz. Mit wenigen Handgriffen entsteht ein Häuschen, nicht nur irgendeines, sondern die vom gemüsikalischen Trio immer wieder gerne erwähnte „Zucchini-Zentrale“. Ja, ungefähr so haben wir sie uns vorgestellt: ein wenig wie ein Puppenhäuschen, in dem es viele kleine Details zu entdecken gibt. Alles versprüht einen heimeligen Retro-Charme, wie wir ihn sowohl von den Auftritten und der Homepage der drei grünen Damen als auch von den Münster-Plakaten von Lars Wentrup kennen. Und den beiden Münsteranern, denen die Zucchini Sistaz besonders dankbar für die Unterstützung bei der Produktion der CD sind, wird mit kleinen und herrlich altmodischen Scherenschnitten gehuldigt: Nikola Materne und Georg Türk, die viel mehr sind als nur die Sängerin und der Tontechniker. Beide waren wesentlich am Entstehen des Gesamtwerks beteiligt, zahlreiche Gastmusiker bei dem einen oder anderen Lied.
So waren bei einigen Titeln Markus Paßlick und Rudi Marhold von der Götz Alsmann-Band „zu Besuch bei den Zucchini Sistaz“, bei anderen John Hondorp am Klavier, der Organist Martin Scholz und weitere Musiker aus Münsters Szene. „Die hatten alle so viele gute Ideen und haben sich richtig engagiert,“ freut Jule Balandat sich heute noch. „Den Rudi hatten wir gefragt, ob er Schlagzeug spielen möchte, und dann kam er mit 20.000 exotischen Instrumenten. Eins, das wir überhaupt nicht kannten, haben wir intern ‚Pömmelbrett‘ genannt, es ist in dem Lied ‚Türmerin‘ zuhören. Es ist ziemlich selten, aber Rudi Marhold hat eins davon.“ Im Finale, bei der deutschen Version von „Puttin‘ On The Ritz“ unter dem Titel „Fragen Sie Frau Schmitz“, taucht schließlich sogar der Overbeck-Darsteller Roland Jankowsky als Gastsänger auf.
Eine besondere Swing-Note verleiht der Geiger Martin Weiß gleich mehreren Stücken. „Der stammt aus der Weiß-Dynastie und ist um tausend Ecken auch mit Django Reinhardt verwandt. Er erzählt Geschichten mit seinem Instrument,“ schwärmt Tina Werzinger, und Jule Balandat fügt hinzu: „Der kommt richtig von der Quelle. Wir haben ihn beim ‚Swinging Fischmarkt‘ kennengelernt, wo er einen Verwandten bei der Band Chapeau Manouche begleitet hat. Ihm gefiel, was wir machen, und er ist deswegen für die Aufnahmen extra von Berlin nach Münster gekommen. Das war richtig süß.“ Auf der CD ist seine swingende Geige bei drei Klassikern aus dem Repertoire der Zucchini Sistaz zu hören, bei „Egon, Egon“, „Dieses Lied hat keinen Text“ und der „Radel-Hymne“.
Aber warum hat es so lange gedauert, bis dieses musikalische Wunderwerk nun auf den Markt kommt – es hat doch nicht nur an der Babypause von Jule Balandat und Sinje Schnitker gelegen, oder? „Wir haben uns bewusst ganz viel Zeit genommen, weil wir wollten, dass am Ende etwas herauskommt, mit dem wir rundum zufrieden sind. Damit meine ich nicht nur die Aufnahme und die Tonstücke, sondern auch das!“ sagt Tina Werzinger und zeigt auf das inzwischen aus der CD-Hülle zusammengebaute Häuschen, „in der Zeit von digitalen Musik-Downloads kaufen sich immer weniger Menschen eine CD – aber wenn noch eine kleine Puppenstube dazu kommt, könnte sie sogar einen Ehrenplatz bei den Fans bekommen.“ Die CD gibt es bei dem Konzert in der CLOUD am Freitag wirklich zum ersten Mal zu erwerben. Sie kann zwar schon auf der Homepage vorbestellt werden, wird aber erst ab dem 19. Oktober verschickt. Als allererste können also die Konzertbesucher die CD in ihren Händen halten, ein weiterer Anreiz, um zu diesem Auftritt zu kommen.
Richten die Zucchini Sistaz ihren Auftritt am Freitag in der CLOUD also etwas anders aus, weil die CD im Mittelpunkt stehen wird? „In Münster spielen wir nie ein normales Konzert, wie wir es in anderen Städten tun,“ verspricht Jule Balandat, „hier denken wir uns immer etwas Besonderes aus. Weil es ein Heimspiel ist, wollen wir immer das gewisse Extra bringen. Was es diesmal ist, kann ich natürlich nicht vorher verraten…“ Ist es womöglich einer der vielen Gastmusiker von der CD? Auch Tina Werzinger möchte dieses Geheimnis nicht lüften: „Wer das unbedingt wissen will, der soll in das Konzert kommen. Und wer das nicht wissen will, soll trotzdem auch kommen, weil er sonst etwas verpasst,“ sagt sie und lacht.
Es sind tatsächlich noch ein paar Karten für das Konzert zu bekommen. Wer also das allererste Album der Zucchini Sistaz am Tag der Veröffentlichung erhalten möchte, kann auf der Seite von Sound Lake City seinen Premierenplatz buchen. Dort können übrigens auch schon die Karten für das beliebte Adventskonzert der Sistaz am 16. Dezember gebucht werden.
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