Restlos ausverkauft war „Weihnachten mit den Zucchini Sistaz“ in der Reihe der „Sound Lake City“-Konzerte am Sonntagnachmittag. Das swingende Trio begeisterte mit einem bunten Programm mehr oder weniger bekannter Weihnachtslieder.
Dafür hatten sie „Away In A Manger“ oder die „Weihnachtsbäckerei“ verswingt oder „Mr. Sandman“ in „Liebes Christkind“ umgetextet. Und in einem ihrer vielen eigenen Stücke war es diesmal nicht „Egon“, der zu seiner Liebsten endlich „Ja!“ rufen soll, sondern „Josef“. Denn mit Jule Balandat, Tina Werzinger und Sinje Schnittker standen am dritten Advent nicht weniger als „Die drei Zucchöniginnen“ auf der Bühne, wie sie selber augenzwinkernd feststellten.
Schon mit dem ersten Blick in den Saal wurden die Besucher darauf eingestimmt, dass es hier weihnachtlich wird. Denn ein kleiner Wald von festlichen Tannenbäumen nahm einen großen Teil der Bühne in der sonst so schmucklosen „Cloud“ ein. Sie trugen genauso grüne Kleider wie die Zucchini Sistaz, waren aber geschmückt mit Luftballons in der Komplementärfarbe Rot. Diese Farbenlehre begleitete den gesamten Nachmittag in der Location am Germania-Campus. Als Gastmusiker gesellt sich nämlich Altfried Maria Sicking im roten Smoking zu den drei swingenden Schwestern in grünen Roben, deren Instrumente nach der Pause sogar rote Weihnachtspullis trugen – alles von Trompeterin Sinje Schnittker während der sommerlichen Tour selbst gestrickt!
Überhaupt ist „Schnittchen“, wie sie immer wieder genannt wird, eine vielseitig begabte Frau: sie glänzte nicht nur an Trompete, Posaune und Flügelhorn, sondern auch an Akkordeon und verschiedenen kleinen Instrumten – und erstmals auch auf der Klarinette. „Schnittchen, hast du eben Klarinette gespielt?“ fragte Bassistin Jule Balandat ein wenig scheinheilig, schließlich gab sie wenig später zu, ihre Bandkollegin Sinje dazu überredet zu haben. Dafür heimste Gitarristin Tina Werzinger immer wieder Applaus dafür ein, dass sie trotz Erkältung standhaft blieb und Gitarre oder Ukulele spielte und sogar sang. Nur beim Sprechen hielt sie sich zurück. Das ist ja ohnehin die Stärke von Jule Balandat, die das Publikum schnell im Griff hatte. Und das musste wie immer bei den Zucchini Sistaz ordentlich mitmachen.
Rufen oder Klatschen reichte diesmal aber nicht, denn zur Beschwörung weihnachtlicher Stimmung wollen alle Sinne angesprochen werden. Also wurden die Zuschauer aufgerufen, die Laute der Krippentiere zu imitieren. Oder durch das Knacken von Erdnuss-Schalen an einen knisternden Kamin zu erinnern, während die Sitznachbarn Mandarinen auspulen und damit adventliche Gerüche verbreiten. Auch beim Aufzählen von weihnachtlichem Gebäck nach Alphabet stiegen viele bald ein (natürlich mit Zucchini-Keksen am Ende, nicht mit Zimtsternen). Und am Ende sangen alle bei der verswingten Version von „Oh, Tannenbaum“ mit – ganz ohne Aufforderung!
„Heute ist schon Weihnachten, zuhause kriegen wir das festlicher wohl gar nicht hin,“ stellte Jule Balandat fest. Da stimmten ihr wohl viele Besucher zu. Auch wenn viele sich freuen würden, wenn sie eine CD mit all den schönen Liedern hätten mitnehmen können, um wenigstens eine Erinnerung daran zu erhalten. Vielleicht klappt es damit in der nächsten Saison und die Zucchini Sistaz beginnen ihre Tonträger-Karriere mit einem Weihnachtsalbum?
Noch mehr Bilder seht ihr in unserer großen Fotostrecke.
Ein paar akustische Eindrücke von "Weihnachten mit den Zucchini Sistaz" vermittelt ihre Homepage. Klickt dafür auf das Dreieck neben dem Schallplattensymbol unten links.
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