Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist in Münster erneut angestiegen. Das sei auch mit der gewachsenen Bevölkerungszahl und der damit einhergehenden höheren Verkehrsdichte zu begründen, erklärte Polizeipräsident Hajo Kuhlisch am Mittag bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2017.
Rund 500 Unfälle mehr als noch im Vorjahr (2017: 10.956, 2016: 10.501) ereigneten sich im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich der Polizei Münster. 1.492 Personen wurden dabei verletzt (2016: 1.439), vier Menschen starben. Besonders gefährdet sind Radfahrer, wie die Statistik belegt: An jedem fünften schwerwiegenden Verkehrsunfall ist demnach ein Radfahrer beteiligt. Die dabei in 2017 verletzten 745 Radler zeigen, wie hoch das Verletzungsrisiko der Radfahrer in Münster ist.
Für Polizeioberrat Andre Weiß ist daher klar: „Unser Ziel ist eine höhere Verkehrssicherheit für Radfahrer. Dazu informieren wir über Unfallschutz, wie zum Beispiel das Tragen von Fahrradhelmen und bessere Erkennbarkeit durch Warnwesten.“ Dies sei aber lediglich ein Teil. Wesentlich sei es, das falsche Verhalten auf Münsters Straßen konsequent zu ahnden. Unangemessene Geschwindigkeit, Fehler beim Abbiegen, Vorfahrtsverletzung oder die Nutzung falscher Straßenteile: jeder einzelne Verstoß könne zu folgenschweren Unfällen führen. „Jeder nicht gemachte Fehler hingegen erhöht die Verkehrssicherheit“, so Weiß weiter.
Im Bereich der Autobahnen wurden im vergangenen Jahr zwar weniger Unfälle registriert, dafür aber mit mehr Verletzten. „Wir halten weiter an unseren Schwerpunktaktionen fest“, betont der Leiter der Autobahnpolizei und Polizeidirektor Uwe Marquardt, „und nehmen dabei die häufigsten Unfallursachen wie zu hohe Geschwindigkeit, mangelnder Abstand und Fehler beim Überholen noch mehr als bisher in den Fokus.“