WWU Baskets: Spitzenspiel endet unglücklich

Point Guard Josph „JoJo“ Cooper (4, WWU Baskets Münster), Topscorer mit 24 Punkten, in der Partie der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB bei einem 2-Punkte-Wurf. Endstand WWU Baskets – Itzehoe Eagles 77:79 - (Foto: Markus Holtrichter)
Point Guard Josph „JoJo“ Cooper (4, WWU Baskets Münster), Topscorer mit 24 Punkten, in der Partie der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB bei einem 2-Punkte-Wurf. Endstand WWU Baskets – Itzehoe Eagles 77:79 – (Foto: Markus Holtrichter)

Wieder ein Basketball-Krimi – diesmal ohne Happy End. Mit 77:79 (36:40) unterliegen die WWU Baskets im Verfolgerduell des 13. Spieltags in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Sie behalten jedoch zum Jahreswechsel eine gute Ausgangsposition im Rennen um die besten Playoff-Plätze. Vor 2.785 Zuschauern entwickelte sich ein dramatischer Spielverlauf bis zum letzten Ballbesitz, in dem die WWU Baskets wenige Sekunden vor dem Ende die Chance zur 79:78-Führung vergaben. „Wir haben die Offense gut ausgespielt, hatten einen guten Wurf von genau dem richtigen Spieler, der halt dann leider nicht reingeht“, sagte Philipp Kappenstein zum entscheidenden Schlüsselmoment nach der Partie.

Blitzstart der WWU Baskets

Letztes Spektakel des Jahres 2019 in der Halle Berg Fidel: In diesem behielten die WWU Baskets zunächst kühlen Kopf, Andrej König mit den ersten 5 Punkten, Malcolm Delpeche mit den folgenden 4 Punkten sorgten für die 9:1-Führung. Vielleicht zu kühlen Kopf, denn Headcoach Philipp Kappstein vermisste im weiteren Verlauf der ersten Hälfte ein Stück weit „die Emotionen, die Intensität von letzter Woche“, die „wir mitnehmen wollten“.

Pausenrückstand

Ergebnis: Mitte des ersten Viertels schlossen die Itzehoe Eagles auf. Das erste Viertel ging noch mit 17:15 an WWU Baskets. Allein 25 Punkte der Eagles im zweiten Viertel belegen eine weitere Einordnung von Philipp Kappenstein zur ersten Hälfte: „Wir haben teilweise zu soft gespielt.“ Die 26:23 Führung seines Teams entglitt, ein Neun-Punkte-Lauf der Eagles brachte den zwischenzeitlichen 26:32-Rückstand. Die Eagles flogen zur verdienten 40:36-Pausenführung davon.

Gutes Zusammenspiel

In der zweiten Hälfte war die Partie ein enger Schlagabtausch, blieb beim Spielstand nahezu durchgängig im Bereich eines Ballbesitzes. Die WWU Baskets steigerten sich spielerisch, hatten „Sequenzen, wo der Ball sehr gut gelaufen ist, wo wir sehr gute Abschlüsse hatten und gut zusammen gespielt haben“, so Philipp Kappenstein. Topscorer JoJo Cooper (24 Punkte) drehte mit fünf Punkten in Folge den 48:50-Rückstand in die 53:50-Führung. Die Halle bebte. Zwar gewannen die WWU Baskets das dritte Viertel 23:18, konnten sich aber nicht weiter absetzen. 59:58 vor dem Schlussviertel.

Dramatik in der Schlussphase

Beide Teams lieferten sich ein faszinierendes Kopf-an-Kopf-Rennen in begeisternder Atmosphäre, zu der auch die zahlreichen Eagles-Fans beitrugen. Der gut aufspielende Andrej König glich 2:20 Minuten vor der Schlusssirene zum 74:74 aus. Die Entscheidung sollten dann die beiden Topscorer des Abends herbeiführen. Itzehoe schien durch Chaed Wellian (24 Punkte) vorentscheidend mit 78:74 davonzuziehen, als JoJo Cooper nicht nur mit seinem Dreier zum 77:78 konterte, sondern nach einem Fehlwurf Wellians 11 Sekunden vor dem Ende in den entscheidenden Ballbesitz kam. Offensiv gut ausgespielt nahm er sich einen guten Wurf und verfehlte hauchdünn die möglichen Siegpunkte.

Headcoach Philipp Kappenstein bilanzierte das Top-Spiel: „Itzehoe war besser in der ersten Halbzeit, wir waren besser in der zweiten Halbzeit. Am Ende machen sehr kleine Sachen den Unterschied. Natürlich ist gerade die Enttäuschung bei der Mannschaft sehr groß. Aber gut, weiter geht’s.“

Nach kurzer Pause nach Oldenburg

Weiter geht es für die WWU Baskets am Samstag, 04.01.2020. Dann reisen die WWU Baskets nach Oldenburg und treffen am 14. Spieltag um 19.00 Uhr auf die EWE Baskets Juniors.

Headcoach Philipp Kappenstein …

… zu vergebenen Siegchancen

„Ich denke wir haben hier auch heute gegen eine sehr gute Mannschaft eigentlich die Siegchance gehabt. Wir müssen uns wieder die Qualität erarbeiten, solche Spiele dann entweder vorher oder eben auch am Ende nach Hause zu bringen. Das haben wir heute wiederholt nicht gemacht.“

… mit Rückblick auf 2019

„Das Jahr an sich war natürlich sensationell, wenn man sieht was man bewegt hat. Das erste Halbjahr vor allem war natürlich etwas, was schwer zu wiederholen ist und ganz besonders war. Das letzte Halbjahr ist das natürlich etwas getrübt durch unsere Situation, die wir allgemein hatten die ganze Zeit. Durch Wechsel, die kommen, durch Wechsel, die anstehen. Natürlich hätten wir gerne unsere Heimstärke der letzten Saison fortgesetzt. Das haben wir bis jetzt nicht geschafft. Das ist sicherlich ein Hauptzielpunkt für 2020. Aber insgesamt ist es Wahnsinn, was in Münster passiert, was wir für eine Unterstützung erfahren. Und natürlich müssen wir das auch besser bestätigen und wollen natürlich auch mehr Siege einfahren, gerade auch zu Hause.“

… zum bisherigen Saisonverlauf

„Das Team zeigt immer wieder unglaublich viel Charakter, hat unheimlich viele, auch schon tolle Momente in dieser Saison gehabt, leider eben selten zu Hause. Wie gesagt, das ist jetzt gerade getrübt. Ich sag es den Spielern auch „the best is here to come“. Die Saison ist weit entfernt von ‚beendet‛. Wir sind playoff-mäßig in einer guten Position. Wir werden dann zusehen, dass wir möglichst stark aus der Winterpause kommen. Auch wenn die Liga sehr schwer ist, wir werden dafür alles tun – natürlich.“

… mit Blick nach vorne

„Erst einmal muss es in die Richtung gehen, dass die Köpfe frei sind, dass wir alle mal eine Woche Pause machen, mal nicht an Basketball denken. Am 30.12. geht es schon wieder mit dem Training los. Dazu müssen Leute wie Helge Baues, der heute mit Bänderriss gespielt hat, am Dienstag sich schwer verletzt hat, gesund werden. Jan hat mit einer Bänderverletzung angeschlagen gespielt, muss gesund werden. Einige andere kommen hoffentlich wieder, einige andere Sachen müssen sich klären. Und dann denke ich, dass wir wie gesagt jetzt einfach mal die Köpfe frei brauchen, neue Energie schöpfen müssen, um dann natürlich zu versuchen, eine positiven Start ins Jahr 2020 hinzulegen.“ 

WWU Baskets Münster – Itzehoe Eagles 77:79 (17:15/36:40/59:58)

WWU Baskets: Cooper, J. (24/4, 6 Ass.), König, J. (5/1), Weß (17), König, A. (12/3), Hänig (2, 9 Reb.), Padberg (2), Baues (3), Goolsby (2, 5 Reb.), Neuhaus, Lüsebrink, Delpeche (8, 5 Reb.), Medina (2).

Itzehoe Eagles: Hooper (20, 8 Reb.), Wellian (24/3, 6 Reb.), Boksic (2), Haake, Konradt (3), Möller, Schmidt (6), Kröger (5), Feimann, Ceesay, Stückemann (12/2), Nyberg (7).

Zuschauer: 2.750

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