Seit Samstagabend ist klar: Es gibt ein Entscheidungsspiel in Münster, zwischen den WWU BASKETS und den Wiha Panthers Schwenningen. Denn im Schwarzwald reichte es für das Team von Philipp Kappenstein erstmals in diesem Jahr nicht zum Sieg. Lagen beide Mannschaften zunächst noch gleichauf, wurde es in der zweiten Halbzeit gar eine klare Angelegenheit für die Gastgeber, die den sonst so defensivstarken WWU BASKETS ein 100:82 (48:48) mit auf die lange Rückreise gaben. Spiel 3 der Semifinals startet am Samstag, 27. April, 19:30 Uhr in der Halle am Berg Fidel. Der Online-VVK läuft seit Sonntagmittag, 12 Uhr.
Philipp Kappenstein zeigte sich mit beiden Halbzeiten unzufrieden: „Wir sind zunächst drangeblieben, haben alles getroffen, aber in der Defensive haben wir heute einfach nicht gut ausgesehen, das ganze Spiel über.“ Für die Panthers hingegen verlief schon der Auftakt gemäß den eigenen Hoffnungen, ein Ausscheiden aus den Playoffs an diesem Abend zu vermeiden. Der litauische Point Guard Pakamanis, der bulgarische Flügel Tsetkov oder auch der Topscorer vom Dienst, Borekambi, waren direkt erfolgreich. Die WWU BASKETS trafen über Andrej König, Stefan Weß oder auch Joseph Cooper aus der Distanz und blieben so dran. Dank eines Dreiers von Alex Goolsby hatte Münster zum Ende des ersten Viertels die Nase vorn (28:26).
Die hohe Zahl an Turnovern, der schlechte Zugriff auf die gegnerischen Schützen, das konnten Kapitän Jan König & Co auch im zweiten Viertel noch offensiv wettmachen. Ein Buzzer Beater von Alex Goolsby sorgte dafür, dass die zweite Halbzeit wieder quasi bei 0 starten konnte, auch wenn es nun bereits 48:48 hieß. Noch waren die WWU BASKETS in der ausverkauften Halle am Deutenberg im Geschäft.
Partie kippt in Halbzeit 2
„Wir hätten durch den Dreier von Alex ein Momentum mit in die Halbzeit nehmen können, sind dann leider unkonzentriert rausgekommen“, sagt Philipp Kappenstein. Die Partie kippte nun zugunsten der Hausherren, die gefühlt nach Belieben trafen, sich in einen kleinen Rausch spielten, getragen von der brodelnden Atmosphäre. Für Münster hingegen lief nun nichts mehr zusammen. Immerhin sorgte ein Dreier von Jan König dafür, dass der Rückstand dieses katastrophalen Durchgangs bei knapp unter 20 Punkten blieb 65:83.
Die WWU BASKETS haben schon häufiger bewiesen, dass sie ein Spiel noch drehen können. Doch an diesem Abend wog nicht nur die Hypothek aus den ersten 30 Minuten zu schwer, für eine Aufholjagd fehlte es einfach an spielerischem Druck auf den Gegner. So brachten die Gastgeber einen letztlich ungefährdeten Sieg nachhause, der den WWU BASKETS in dieser Deutlichkeit die passende Einstellung für das Endscheidungsspiel in der Bastion am Berg Fidel liefern dürfte.
Philipp Kappenstein: „Schwenningen hat heute ein sehr komplettes Spiel gemacht, das muss man anerkennen, sie haben verdient gewonnen, waren sehr gut. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht, haben defensiv keinen Zugriff bekommen. Es waren keine Spielzüge, die uns überrascht hätten, sie haben einfach ihre Sachen sehr gut gespielt, wir waren stets einen Schritt zu langsam. Jetzt muss man erst einmal schlucken, für die nächste Woche neu ansetzen und schauen, dass wir nächste Woche vor unserem Publikum mit möglichst 3.000 Leuten im Rücken die Serie nachhause bringen. Es ist vielleicht besser, dass wir hier nicht knapp sondern sehr deutlich verloren haben, weil so können wir uns nicht sagen, eigentlich war alles gut und das Rückspiel wird schon irgendwie. Wir haben richtig kassiert heute, aber wir freuen uns auf nächste Woche und wollen die Saison noch eine Woche verlängern.“
Jan König: „In der ersten Halbzeit haben wir einfach gut offensiv mitgespielt, haben damit unsere heutigen Defensiv-Probleme ein bisschen kaschieren können. 48 Punkte von denen bis dahin waren aber schon zu viel, wenn man es mit letzter Woche vergleicht, aber auch mit der bisherigen Saison. Wir waren heute einfach einen Schritt langsamer, sie haben ihre Würfe getroffen, waren vielleicht auch ein bisschen glücklicher. Dann ist es natürlich schwer, auswärts zu gewinnen, aber überhaupt auch schwer, zurückzukommen. Jeder weiß, dass wir deutlich unter unseren Verhältnissen gespielt haben, defensiv. Wir sind aber zuversichtlich, werden nun gut 3.000 Leute in unserem Rücken haben. Schwennigen muss eine lange Fahrt antreten. Wir werden die Woche hart arbeiten und wollen uns den Sieg dann holen.“
WWU: Cooper (16/2), König, J. (8/2), Weß (8/2), Husmann (2), König, A. (7/1), Hänig (1), Padberg (2), Porcher (5/1), Goolsby (11/2), Delpeche (22), Funk. VS: Tsetkov (15/1), Braimoh, Alexis (7), Pangarov, Borekambi (20), Karamatskos (14/3), Lee Moore (15/1), Friederici (7/1), Pakamanis (15/2), Osterwalder (3), Abaker, Hajric (4).
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