Wo ist das Sendschwert? 1000 Euro Belohnung für die Rückkehr des historischen Schwertes

Das Sendschwert, das seit dem Diebstahl am Rathaus hängt, ist eine Kopie. (Foto: Bührke)
Das Sendschwert, das seit dem Diebstahl am Rathaus hängt, ist eine Kopie. (Foto: Bührke)

Als die Nachricht bekannt wurde, dass in der Nacht zum 24. Oktober 2000 das historische Sendschwert gestohlen wurde, traf dies die Seelen vieler Münsteranerinnen und Münsteraner tief. Viele kannten das Schwert seit ihrer Kindheit, wurde es in die armförmige Halterung am historischen Rathaus gesteckt, war klar, dass der Send beginnt! Jetzt ruft die Stadt Münster dazu auf, das Schwert zurückzugeben, zumal die Tat schon lange verjährt ist. Es winken 1.000 Euro Belohnung!

Infotafel am Rathaus. (Foto: Bührke)
Infotafel am Rathaus. (Foto: Bührke)

Seit 1578 wurde das historische Schwert regelmäßig erst zur Synode, später zum Send, an der Rathausfassade befestigt, um klar zu machen, dass jetzt aber mal Frieden ist! Der Name „Send“ leitet sich vom Wort „Synode“ ab, das seit dem 9. Jahrhundert die zweimal jährlich stattfindende Versammlung der Geistlichen und führenden Vertreter des Bistums bezeichnet. Bereits ab dem 11. Jahrhundert schloss sich an diese Synoden vermutlich ein besonderer Markt an, der sich von den gewöhnlichen Wochenmärkten unterschied. Bei diesen Sendmärkten wurden Verkaufsbeschränkungen und Privilegien der einheimischen Kaufleute und Handwerker aufgehoben, sodass jeder frei Waren anbieten konnte. Diese Jahrmärkte zogen Menschen aus der gesamten Region an, die günstige Einkaufsmöglichkeiten suchten.

Früher war alles einfacher: Wenn das Schwert am Rathaus hing, war Frieden! (Foto: Bührke)
Früher war alles einfacher: Wenn das Schwert am Rathaus hing, war Frieden! (Foto: Bührke)

Besondere Regelungen wie der Marktfriede sorgten für eine erheblich verschärfte Friedenswahrung während der Markttage, was zur Sicherheit und Ordnung beitrug. Die Ankündigung der Jahrmärkte erfolgte durch ein öffentliches Zeichen: Ursprünglich vermutlich durch eine rote Fahne an einem der Domtürme und ab dem Herbstsend 1578 durch das Sendschwert am Rathaus.

Der Schaustellerverband Münsterland e.V. hat eine Belohnung von 1.000 Euro sowie einen Bummelpass für den nächsten Send ausgelobt für Hinweise, die zur Rückkehr des gestohlenen Schwertes in den Besitz der Stadt Münster führen. Laut Auskunft der Stadt ist die Tat verjährt, sodass es nicht mehr darum geht, einen Schuldigen zu finden, vielmehr habe das fast 450 Jahre alte Schwert vor allem einen historischen Wert.

Hinweise an: ordnungsamt@stadt-muenster.de oder Tel.: (02 51) 4 92 – 32 01

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