2020 war das Jahr des Fahrrads. David Eisenberger vom Zweirad-Industrie-Verband sieht in der Corona-Krise einen Motor für die Fahrradbegeisterung hierzulande: „Fahrradmobilität ist systemrelevant. Das haben die letzten Monate gezeigt. Darüber hinaus wissen wir, dass Fahrrad und E-Bike in diesem Jahr zusätzlich neue Zielgruppen angesprochen haben. Viele dieser neuen Nutzer werden die Zweiradmobilität auch nach der Krise nicht mehr missen wollen.“ Aber wo soll’s hingehen mit dem neuen Zweirad? Ein Tipp ist unsere Reihe „Ab auf die Leeze!“ Wer seine Touren lieber selber ausarbeiten möchte, kann auf die „Freizeitkarte Münster und Umgebung“ der Stadt Münster zurückgreifen.
Für die einen sind sie das Relikt aus einer Zeit vor der Erfindung des Navis, für die anderen unverzichtbares Werkzeug jeder Reiseplanung: Rad- und Wanderkarten. Auch die Stadt Münster scheint sich trotz Komoot & Co. noch nicht vom klassischen Kartenwerk verabschieden zu wollen. Immerhin in dritter Auflage ist im vergangenen Jahr die „Freizeitkarte Münster und Umgebung“ erschienen.
Im bewährten Maßstab 1:25.000 sind auf der Freizeitkarte Radrouten, Wanderwege, Reitwege und Freizeiteinrichtungen verzeichnet. Als Zugabe gibt es eine Übersicht aller Skulpturen im Innenstadtbereich, wobei sich die Nummerierung praktischerweise am Skulpturenführer „Skulpturen in Münster“ von Münster Marketing orientiert, den es als PDF-Datei zum Download gibt. Grundlage der Freizeitkarte ist der amtliche Stadtplan der Stadt Münster in abgespeckter Form. Die Freizeitkarte reicht von Greven bis Davensberg und von Hohenholte bis Telgte, orientiert sich also großzügig an der Stadtgrenze. Die Brücke zur elektronischen Navigation schlägt der Plan mit dem aufgedruckten UTM-Koordinatengitter.
Bekannte Radwanderwege wie die 100-Schlösser-Route oder der Werseradweg sind ebenso zu finden wie zahlreiche Wanderwege, unter anderem der Jakobsweg. Praktisch sind Signaturen für Fahrradreparaturwerkstätten oder Ladestationen für E-Bikes. Eine Infotafel erklärt die bekannten weißen Wegweiser mit der roten Beschriftung, die überall im Radwegenetz des Münsterlandes zu finden sind. Als besonderen Service bietet die Karte drei Touren „Rund um Münster“ an, die mit ihren unterschiedlichen Längen zwischen 35 und 150 Kilometern für jeden Radfahrer etwas zu bieten haben. Spätestens für diese Touren wird der Freizeitkarte benötigt, da die Routen nicht ausgeschildert sind. Für den Navi oder das Smartphone können die GPX-Dateien dieser Touren hier heruntergeladen werden: Download
Die Freizeitkarte Münster und Umgebung ist eine detaillierte und preisgünstige Möglichkeit, um Touren zu planen und während der Fahrt den Weg nicht zu verlieren. Wer Freude daran hat, eine Rad- oder Wandertour mit dem Finger im Vorfeld abzufahren oder es einfach gut findet, eine echte Karte zum Anfassen in den Händen zu halten, ist mit der Freizeitkarte bestens bedient. Als Karte des Vermessungs- und Katasteramtes Münster stößt sie allerdings wortwörtlich an ihre Grenzen, wenn die Reise über das Stadtgebiet hinausgehen soll. Eine Fahrt zur Burg Vischering ist ebenso wenig mit dieser Karte vollständig zu planen wie zum Steinfurter Bagno oder in die Baumberge, da es keine Anschlusskarten der Nachbarkreise gibt. Hier muss der engagierte Radfahrer schauen, welche Radwanderkarten privater Kartenverlage zum Ziel führen. Wie das Material mit den münsterschen Wetterbedingungen klarkommt, muss der Praxistest zeigen. Für den Neu-Münsteraner ist die Anschaffung der Freizeitkarte jedenfalls ebenso zu empfehlen, wie für den geübten Leezenritter, denn Münster hat auch für diesen immer noch die eine oder andere Überraschung auf Lager.
Die Freizeitkarte Münster und Umgebung ist für 4,95 Euro zum Beispiel in der Münster Information im Stadthaus I am Syndikatplatz erhältlich. Herausgeber: Stadt Münster, Vermessungs- und Katasteramt. 3. Auflage 2020; ISBN 978-3-9813883-4-3
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