Die Benachrichtigungen für die Kommunalwahl am 13. September sind inzwischen versendet worden und vielleicht auch schon bei euch eingetroffen. Wählen könnt ihr dann einen neuen Stadtrat und einen Oberbürgermeister. Insgesamt kandidieren zehn Männer für den höchsten Verwaltungsposten der Stadt – und keine Frau. Drei weitere Parteien oder Wählerlisten, die in Münster antreten, haben keinen eigenen OB-Kandidaten aufgestellt. Die vom ehemaligen „Titanic“-Chefredakteur (und heutigem Europa-Abgeordneten) Martin Sonneborn gegründetet Partei „Die PARTEI“ tritt in Münster zum ersten Mal für den Stadtrat an. Wir haben ihrem OB-Kandidaten Roland Scholle ein paar Fragen gestellt.
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Herr Scholle, wie bewältigen Sie und Ihre Partei den Wahlkampf unter Corona-Bedingungen?
Indem wir mit Abstand den besten Infostand in der Innenstadt aufstellen und stets verhindern unsere Maske fallen zu lassen.
Wohnraum ist in Münster schon lange knapp und wird immer teurer – was werden Sie und Ihre Partei dagegen tun?
Wir werden den Wohnraum nach unten verdichten. Denn wir stehen für ein unterirdisches Münster! Außerdem fordern wir hässlicheren Wohnraum, der die Mieten senkt.
Wie sieht in Ihren Augen eine vernünftige Verkehrspolitik für Münster aus? Was wollen Sie und Ihre Partei davon in den nächsten Jahren umsetzen?
Vernünftig wäre es, wenn die Autos aus dem Stadtbild verschwinden. Dafür planen wir den weiträumigen Bau eines Parkhausrings um das Zentrum von Münster. Innerhalb des Parkhausrings ist die Fortbewegung nur noch per Fuß, Rad oder Kutsche möglich.
Welche 3 Dinge wollen Sie und ihre Partei nach einer erfolgreichen Wahl zuerst für Münster durchsetzen?
Parkhausring
Ober – und Unterstadt
Dealer- und userfreundliche Drogenpolitik
Wollen Sie mit der PARTEI wirklich als Partei ernst genommen werden? Oder nur Spaß machen? Auf was dürfen wir uns in der nächsten Amtsperiode des Stadtrats einstellen?
Meiner Meinung nach muss man uns ernst nehmen. Für Spaß in der Politik sind andere Parteien zuständig. Bei uns dürfen Sie sich auf realpolitische Satire der höchsten Qualität einstellen.
Was unterscheidet Sie persönlich von Ihren Konkurrenten im OB-Wahlkampf in Münster?
Ich verspreche nur, was ich versprechen kann. Die anderen versprechen Versprechen, wo man sich schnell versprechen kann.
Was wollen Sie als OB besser machen als der amtierende Markus Lewe?
Ich werde dafür sorgen, dass unser Stadtbild nicht verfälscht wird. Damit meine ich, dass alle Bürger*innen Teil unserer Gesellschaft in Münster sind und nicht aus dem Zentrum verbannt werden. Und ich werde bei allen Anlässen, zu denen ich eingeladen werde, immer winken.
Vertreter welcher anderer der jetzt zur Wahl angetretenen Parteien nervt Sie persönlich gerade besonders? Und warum?
Genervt bin ich von niemandem. Aber ich hätte mir einfallsreichere Plakate meiner Konkurrenten gewünscht. Denn nun sieht es so aus, als seien die Plakate eine Gemeinschaftsaktion gewesen.
Wo möchten Sie in Münster tanzen gehen, wenn es wieder möglich ist?
Immer gerne in der Sputnikhalle.
Roland Scholle, der OB-Kandidat der Partei "Die PARTEI", ist außerdem Fan des SC Preußen Münster und mag das Wolfgang-Borchert-Theater, auch wenn sein letzter Theaterbesuch dort leider schon lange her ist. Er ist 41 Jahre alt und staatlich geprüfter Sozialhelfer. Familienstand: ledig Kinder: keine In Münster seit 2014 Bisher höchstes politisches Amt: 1. Vorsitzender im Kreisverband Münster der "sehr guten Die PARTEI"
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