Winterallergien stressen die Atemwege Menschen mit Neurodermitis oder Asthma häufig betroffen

Winterallergien machen den rund 11.300 an Asthma erkrankten Menschen in Münster das Atmen noch schwerer. (Foto: AOK/ hfr)
Winterallergien machen den rund 11.300 an Asthma erkrankten Menschen in Münster das Atmen noch schwerer. (Foto: AOK/ hfr)

Die kalte Jahreszeit bringt für viele Menschen Herausforderungen mit sich – besonders für die rund 11.300 Asthmaerkrankten in Münster sowie zahlreiche Betroffene von Neurodermitis. Wie die AOK NordWest jetzt berichtet, verschärfen niedrige Temperaturen und trockene Heizungsluft typische Beschwerden, die durch Winterallergien wie Hausstaubmilben-, Schimmelpilz- oder Tierhaarallergien ausgelöst werden.

Michael Faust, Serviceregionsleiter der AOK NordWest, erläutert: „Die kalte Luft draußen und im Gegensatz dazu die warme trockene Heizungsluft drinnen reizen die empfindlichen Bronchien der Asthmatikerinnen und Asthmatiker.“ Asthma bronchiale, eine Erkrankung, bei der das Immunsystem überreagiert, führt durch sogenannte Trigger wie Schimmel, Hausstaubmilben oder Tierallergene zu Anfällen mit Husten, pfeifender Atmung und Luftnot. Im Winter können diese Reize durch die Kombination aus ungünstigen Außen- und Innenbedingungen verstärkt werden. Laut einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) leiden etwa 3,5 Prozent der Münsteraner Bevölkerung an Asthma. Besonders problematisch sei im Winter der Kontakt mit Schimmelpilzen, die häufig durch falsches oder mangelndes Lüften entstehen. Kondenswasser an den Wänden bietet ideale Bedingungen für Schimmelbildung, was die Beschwerden verschlimmern kann.

Neurodermitis-Betroffene zusätzlich belastet

Auch Menschen mit Neurodermitis sind durch die Witterungsbedingungen besonders betroffen. Zwar handelt es sich nicht um eine Allergie, doch wie die AOK erklärt, werden die Hautbeschwerden oft durch Allergene verstärkt. Neurodermitis-Betroffene kämpfen mit trockener Haut, die durch den Wechsel zwischen kalter Außenluft und trockener Heizungsluft zusätzlich strapaziert wird. Dies führt zu Feuchtigkeitsverlust, vermehrtem Juckreiz und Ekzemen. Laut Expertenschätzungen neigen etwa 40 Prozent der Betroffenen gleichzeitig zu Allergien. Neurodermitis zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen in Deutschland, mit insgesamt etwa 4,5 Millionen Betroffenen – darunter viele Kinder. Im akuten Schub stehen entzündungshemmende und juckreizstillende Medikamente im Fokus der Behandlung.

Die AOK NordWest rät Betroffenen, ihre Lebensräume im Winter besonders sorgfältig zu lüften, um die Belastung durch Schimmel und Allergene zu minimieren. Zudem sollte auf eine gute Hautpflege bei Neurodermitis und eine angemessene Asthma-Therapie geachtet werden, um den Winter möglichst beschwerdefrei zu überstehen.

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