Wieviel Lansink steckt in Wilsberg – oder wieviel Wilsberg in Lansink? „Die Antwort müsste klar sein“, witzelt Schauspieler Leonard Lansink am Rande der Dreharbeiten, „denn schließlich muss Wilsberg ja mit mir zusammen leben“. Noch bis Ende dieser Woche wird für zwei neue Folgen der ZDF-Krimiserie in Münster gedreht; heute dient ein Zimmer im Stadthaus als Büro des Finanzamts.
Zweimal im Jahr kommt der Wilsberg-Tross aus Köln nach Münster gereist. Um Ostern und im Herbst werden für je zwei Folgen parallel die münsterspezifischen Motive gedreht, weiß Margret Höher. Sie ist Produktions-Assistentin und ein alter Hase im Wilsberg-Geschäft. „Über das, was wir erleben, könnte ich Bücher schreiben. Doch für Wilsberg überlasse ich das anderen Leuten“, lacht die 64-Jährige. Sie hält nicht nur die Filmmeute zusammen, sondern kümmert sich auch darum, dass Crew und Schauspieler ein Bett im Hotel haben. „Das ist nicht immer einfach vom Timing her, immerhin müssen wir bis zu 55 Leute unterbringen“, erklärt Höher. Erst wenn das Hotel reserviert ist, können die Drehtermine fixgemacht werden.
Lange im Voraus, wenn die Drehbücher geschrieben sind, machen sich die Location-Scouts auf die Socken und suchen die passenden Drehorte in Köln, Münster und Umgebung für die einzelnen Motive. Für Münster sind dieses Mal 10 Drehtage angesetzt. „Das ist verhältnismäßig viel,“ sagt Nicola Ebel vom Filmservice Münster.Land. „Der Tatort filmt seine Münster-Motive oft an einem Tag.“ Für die neuen Folgen „In Treu und Glauben“ und „Der Betreuer“ werden neben Außenszenen in der Innenstadt (wir berichteten) und im Antiquariat Solder auch Einstellungen im Stadthaus gedreht. Das „Monastir“-Zimmer neben der Kantine im 11. Stock wird kurzerhand zum Finanzamtsbüro umfunktioniert. Hier steht Schauspieler Vittorio Alfieri als Grabowski, Chef der Steuerfahndung, vor der Kamera.
Worum es in einer der neuen Folgen gehen wird, verrät uns Leonard Lansink. In der Folge „In Treu und Glauben“ will sein Kumpel Ekki, gespielt von Oliver Korittke, heiraten. „Das macht Ekkis Freund Wilsberg ganz schön traurig, denn dann hat er ja weniger Zeit für ihn“, erzählt Lansink mit einem zwinkernden Auge während einer Drehpause. Und da Ekki bislang immer Pech mit seinen Herzensdamen hatte, ist Wilsberg auch dieses Mal nicht zu 100 Prozent von der Wahl der Partnerin überzeugt. Dennoch kann der Antiquar und Privatdetektiv die Bitte seines Kumpels, Trauzeuge zu sein, nicht abschlagen. Doch schließlich wird Pfarrer Albers, der Ekkis Trauung vollziehen soll, tot aufgefunden.
Wir sind schon gespannt auf die neuen Folgen.
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