Eine Erfolgsgeschichte made in Münster Krimikult feierte Jubiläum / 30 Jahre „Wilsberg“

Leonard Lansink schlüpft für "Wilsberg" regelmäßig in die Rolle des kauzigen Privatdetektivs. (Foto: Thomas M. Weber)
Leonard Lansink schlüpft für „Wilsberg“ regelmäßig in die Rolle des kauzigen Privatdetektivs. (Foto: Thomas M. Weber)

Die ZDF-Krimireihe „Wilsberg“ hat in dieser Woche ihr 30-jähriges Jubiläum gefeiert. Seit der ersten Folge am 20. Februar 1995 hat sich das Format, das ursprünglich auf den Romanen von Jürgen Kehrer basiert, zu einem der beliebtesten deutschen Krimiformate entwickelt. Doch nicht nur die treuen Fans feiern – auch die Schauspielerinnen und Schauspieler blicken voller Stolz auf die vergangenen Jahrzehnte zurück.

Oliver Korittke, der seit 2005 als Ekkehardt „Ekki“ Talkötter zum festen Ensemble gehört, zeigte sich begeistert und scherzte: „Mensch, unglaublich, schon 80 Jahre Wilsberg, äh, Quatsch, 30 Jahre Wilsberg. Ich hoffe auf die nächsten 30. Alles Liebe nach Münster!“ Vittorio Alfieri, der in der Reihe Ekkis Chef „Grabowski“ spielt, betonte: „Mir macht es total viel Spaß mit den Kollegen zu arbeiten und mit dem Team, das ja auch seit 30 Jahren das gleiche ist.“ Besonders betonte er, wie sehr er die Stadt Münster schätzt: „Münster ist einfach eine total nette und schöne Stadt. Von daher, weiter so.“

Große Fanbase

Janina Fautz, die als Merle jugendliche Dynamik in die Reihe bringt, sprach über die familiäre Atmosphäre am Set: „Es ist für mich etwas Besonderes, ein Projekt zu haben, bei dem man jedes Jahr wieder dreht und immer wieder zum gleichen Team zurückkommt.“ Für sie sei die große Fangemeinschaft ein echter Ansporn: „Es freut mich voll, dass ich Teil von einem Projekt sein darf, das über so viele Jahre so eine tolle Fanbase hat.“

Janina Fautz am "Wilsberg" Set. (Foto: Thomas Hölscher)
Janina Fautz am „Wilsberg“ Set. (Foto: Thomas Hölscher)
„Man sieht sich altern“

Rita Russek, die seit über zwei Jahrzehnten die resolute Kommissarin Anna Springer spielt, sprach mit einem Augenzwinkern über die Herausforderung, sich in den Wiederholungen älter werden zu sehen: „Man sieht sich altern. Manchmal ist es schwer zu ertragen, aber gut. Wir können uns halt nicht drum rummogeln.“ Gleichzeitig betonte sie, wie sehr sie die viele gemeinsamen Jahre mit dem Team schätzt: „Es sind gute Jahre gewesen, diese 30 Jahre. Und das darf noch ein bisschen weitergehen.“

Anlässlich der 50. Folge durfte sich der "Wilsberg" Cast in das Goldene Buch der Stadt Münster eintragen. (Foto: Thomas Hölscher)
Anlässlich der 50. Folge durfte sich der „Wilsberg“ Cast in das Goldene Buch der Stadt Münster eintragen. (Foto: Thomas Hölscher)
Wilsberg ist ein Allerweltsmensch

Ein besonderer Fokus liegt natürlich auf Leonard Lansink, der seit der zweiten Folge den Privatdetektiv und Antiquar Georg Wilsberg verkörpert. Im Interview mit unserer Redaktion erinnerte er sich an die Anfänge der Serie: „Damals war ja nicht klar, dass es noch einen weiteren Film geben wird“, denn ursprünglich sei „Wilsberg“ nur als Fernsehfilm für einen Montagabend gedacht gewesen. Dass daraus eine langlebige Reihe entstehen würde, war für ihn nicht absehbar: „Allmählich wurde dann klar, dass wir einen pro Jahr drehen oder auch mal zwei, und jetzt sind es vier.“

Zweimal pro Jahr verwandelt sich das "Antiquariat Solder" an der Frauenstraße in das "Antiquariat Wilsberg". (Foto: Michael Bührke)
Zweimal pro Jahr verwandelt sich das „Antiquariat Solder“ an der Frauenstraße in das „Antiquariat Wilsberg“. (Foto: Michael Bührke)

Auf die Frage, was ihn an der Figur des Georg Wilsberg besonders fasziniert, antwortete Lansink: „In Wirklichkeit ist er ja ein Allerweltsmensch. Er kann eigentlich nichts besonders gut, aber kommt trotzdem immer auf die richtige Lösung. Sein Sinn für Gerechtigkeit bringt ihn dazu, immer wieder als Privatdetektiv tätig zu werden.“

Vom Fernsehfilm zum Krimikult

Die Mischung aus Krimi und Komödie sei damals neu gewesen und es habe gedauert, bis sich das Konzept etabliert habe. „Für die Verantwortlichen beim ZDF war das nicht sofort klar, dass das eine gute Sache ist. Aber nachdem die ersten Filme so gut liefen, war es relativ sicher, dass es weitergeht.“ Das Jubiläum ist für Lansink Anlass, auch auf persönliche Highlights zurückzublicken: „Rolf Hoppe war eins, ihn kennenzulernen war super. Barbara Rudnik fand ich auch prima.“ Optimistisch blickt der Hauptdarsteller in die Zukunft der Reihe. Was er sich wünscht? „Dass sie lange gut weiterläuft nach Möglichkeit.“

In eigener Sache ...

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