Die Westfalenfleiß GmbH hat angekündigt, das „Wohnhaus Wolbeck“ für Menschen mit Behinderungen aufzugeben. Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung erklärt, sollen die derzeit dort lebenden 38 Bewohnerinnen und Bewohner bis Ende 2026 in andere Einrichtungen umziehen. Alternativen seien unter anderem das Wohnhaus am Steintor in Wolbeck oder das Wohnhaus in Gremmendorf.
Grund für diese Entscheidung ist der schlechte bauliche Zustand des Gebäudes „Am Wigbold“. Wie Westfalenfleiß-Geschäftsführerin Hannelore Böhnke-Bruns mitteilt, sei das Haus, das seit 1972 als Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung dient, inzwischen so sanierungsbedürftig, dass es nicht mehr den modernen Standards für barrierefreies Wohnen entspreche. Bereits 2016 habe es Überlegungen für einen Umbau gegeben, doch aufgrund stark gestiegener Baukosten sei eine Refinanzierung nicht möglich gewesen.
Sanierung nicht möglich
„Eine Sanierung des Hauses ist deshalb nicht möglich. Im Interesse der Menschen, die dort leben, werden wir die Einrichtung sukzessive leerziehen“, so Böhnke-Bruns. Die Angehörigen sowie die Mitarbeitenden seien bereits über die Pläne informiert worden. Wie Westfalenfleiß weiter mitteilt, werde jeder Bewohner individuell begleitet und ein passender neuer Betreuungsplatz gefunden. Diese Umsiedlung erfolge in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Leistungsträger.
Auch wirtschaftliche Gründe
Neben baulichen Mängeln nennt das Unternehmen auch wirtschaftliche Gründe für die Entscheidung. Das Wohnhaus verursache jährlich einen sechsstelligen Verlust, bedingt durch hohe Energiekosten und die Auswirkungen des Fachkräftemangels. In Wolbeck bestehe die Belegschaft mittlerweile zu einem Viertel aus Leiharbeitern, was für den Träger besonders teuer sei. Trotz der Schließung sollen alle 30 festangestellten Mitarbeitenden ein Angebot für eine Weiterbeschäftigung erhalten. „Wir freuen uns, wenn sie bei Westfalenfleiß bleiben“, betont Böhnke-Bruns.