Tinder, Elitepartner oder Parship? Für Dieter „Didi“ Peters sind die üblichen Dating-Apps nur kalter Kaffee, „Da passiert doch immer das Gleiche!“ Der 33-Jährige hat auf der Suche nach einer Partnerin einen fantasievolleren Weg eingeschlagen, um auf sich aufmerksam zu machen. Peters kam auf die Idee, Aufkleber mit seinem Porträt und der Webadresse WhoIsDidi.com/tinda in der Stadt zu verteilen. Ein ungewöhnlicher Weg, die Traumfrau zu finden. Aber führt er auch zum Erfolg?
Sie erregen Aufmerksamkeit, die Aufkleber in Spielkartengröße mit dem sympathischen Gesicht und der Webadresse, die seit Anfang des Jahres an zahlreichen Laternen- und Ampelmasten in Münster kleben. Hinter diesen Aufklebern steckt der gelernte Softwareentwickler Didi Peters, der auf diese Weise davon träumt, die richtige Partnerin zu finden. „Ich habe schon vorher Sticker meiner anderen Webseiten verteilt und konnte an den Zugriffszahlen erkennen, dass einige Hundert Besucher offenbar daraufhin die Seiten aufgerufen haben“, berichtet Peters. Schnell war also die Idee geboren, dieses Medium zur Eigenwerbung zu nutzen. Der Erfolg allerdings hält sich bislang noch in Grenzen. Zwar beobachtet Peters, der als Techniker beim Deutschen Roten Kreuz arbeitet, auch hier einen Anstieg der Zugriffszahlen. Den Schritt, Kontakt mit ihm aufzunehmen, scheinen aber die meisten zu scheuen. „Vermutlich haben viele irgendwie Angst und wissen einfach nicht, was dahinterstecken könnte“, vermutet Peters, der ruhig und zurückhaltend wirkt und in seiner Freizeit Handpan spielt. Hinzu kommt natürlich die Pandemie, während der Kontakte zu Unbekannten nicht gerade empfohlen werden.
„Ich bin eigentlich auch eher ein Fan des persönlichen Ansprechens, aber es war in diesem Jahr natürlich wegen Corona nicht so einfach, neue Menschen kennenzulernen.“ Die Anfragen, die bislang bei dem 33-Jährigen eingegangen sind, waren eher Rückfragen, zum Beispiel nach dem Geschlecht, das sich angesprochen fühlen soll, „da hätte ich wohl auf meinen Stickern etwas genauer sein sollen“, wie Didi Peters schmunzelnd anmerkt. Die rund 150 Aufkleber, die inzwischen in Münster kleben, hat Peters mit Unterstützung seiner Freunde mit Bedacht verteilt. „Die kleben dort, wo Menschen warten. Ich habe nachgeschaut, wo an Ampeln die Laternenpfähle abgegriffen sind, wo sich also Radfahrer festhalten, wenn die Ampel auf Rot steht“, sagt Peters und weist klar darauf hin, dass er auf keinen Fall Sachbeschädigung betreiben will. Straßenschilder oder fremdes Eigentum wie zum Beispiel Autos sind absolut tabu. Auch wenn die Sticker-Aktion ungewöhnlich ist, wirkt Didi Peters sehr entspannt: „Ich lasse die Dinge auf mich zukommen“, zeigt sich Peters gelassen, wenn’s passt dann passt’s!
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