„Die Münsteranerinnen und Münsteraner sollen stolz auf ihre Stadt sein“, das wünscht sich deren Oberbürgermeister Markus Lewe. An Stolz auf ihre Heimatstadt ist bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Münsters ja zunächst mal kein Mangel, doch diesmal geht es nicht um die adrette Innenstadt oder den pittoresken Aasee sondern um das Thema Klimaschutz und der kann gelegentlich auch weh tun, wie Lewe sagt. Dennoch soll Münster auf diesem Gebiet eine Vorreiterposition einnehmen und die Verwaltung der Stadt soll dabei mit bestem Beispiel vorangehen.
Um dies zu erreichen, hat Lewe für die erste Klimakonferenz der Stadtverwaltung die gesamte Verwaltungsspitze und die Leitungen der Stadtkonzerne eingeladen. Insgesamt rund 100 Menschen haben im Rathausfestsaal getagt, um sich mit dem Konzept vertraut zu machen und erste Ideen zu erarbeiten. „Die Umsetzung des Klimaschutzes geht in der Verwaltung zu langsam, es läuft nicht interdisziplinär genug und wir clustern zu wenig“, da ist sich das Stadtoberhaupt sicher. Zukünftig soll es beim Thema Klimaschutz abteilungsübergreifend zugehen, Abläufe sollen beschleunigt und verschlankt werden, „Es kann passieren, dass ein Vorgang im Februar gestartet wird, durch alle möglichen Ämter läuft und irgendwann im Mai zehn Unterschriften drunterstehen, bevor das Ganze beim Oberbürgermeister ankommt“, damit soll jetzt Schluss sein. Im Fokus stehe die Frage, wie sich die Verwaltung verändern muss, um das ambitionierte und von vielen bereits als unrealistisch bewertete Ziel der Klimaneutralität bis 2030 doch noch zu erreichen und wie die Bürgerinnen und Bürger von diesen Maßnahmen begeistert werden sollen. „Wir wollen, dass die Menschen nicht Angst vor den Veränderungen haben, sondern am Ende stolz auf ihre Stadt sind.“
Während der Klimakonferenz wurden To-Do-Listen erstellt und die Voraussetzungen dafür geschaffen, eine interdisziplinäre Betrachtung der Probleme und Lösungswege auf den Weg zu bringen, so das Stadtoberhaupt. Als konkrete Maßnahmen nannte Lewe die Einführung des Jobrads, die Umstellung der Infrastruktur auf Elektromobilität, umweltfreundliche Energieerzeugung, klimaschonende Wohnmodelle oder andere Ideen wie die Versorgung der 473 städtischen Küchen mit klimagerechter und gesunder Nahrung. Weitere Stellen sollen bei der Stadt hierfür nicht geschaffen werden, es gehe vielmehr um Umstrukturierungen. Dennoch klingen viele der geplanten Projekte nach steigenden Kosten für die Münsteranerinnen und Münsteraner, um die Maßnahmen zu finanzieren. Lewe betont in diesem Zusammenhang, dass bei der Umsetzung auch einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger nicht abgehängt werden dürfen, weil sie sich manche Dinge dann evenutell nicht mehr leisten können.
„Wir sind stolz, uns beim Klimaschutz den anderen Städten im Wettbewerb zu stellen. Wenn wir es nicht schaffen, dann schaffen es andere auch nicht!“, zeigt sich Markus Lewe kämpferisch. Im kommenden Jahr soll das Ganze in einer Stadtklimakonferenz münden.
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Zur „Klimakonferenz der Stadtverwaltung“.
Super, ohne ambitionierte Ziele bleibt man immer beim Status Quo. Es gibt mit Sicherheit reichlich bedenken, aber die gab es schon immer und deshalb ist auch Jahrzehnte nicht viel passiert. Wer neue Wege sucht findet auch welche.