Rauchen ist nach wie vor der größte vermeidbare Krebs-Risikofaktor in Münster. An den Folgen des Rauchens sterben in Deutschland jedes Jahr rund 127.000 Menschen. Dies entspricht 13,3 Prozent aller Todesfälle. Darauf weist die AOK NordWest zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai hin. Das Lungenzentrum des Clemenshospitals bietet an dem Tag eine Telefonaktion an.
Laut Tabakatlas 2020 waren die Patienten in bis zu 80 Prozent aller Lungenkrebsfälle Raucher. Darmkrebs ist nach Krebsarten der Atemwege die häufigste Krebsart, die durch das Rauchen entstehen kann. Aber auch Blasen-, Magen- und Leberkrebs können durch den Tabakkonsum entstehen. „Das zeigt uns, dass wir nicht nachlassen dürfen, über die Gefahren des Rauchens aufzuklären und für die Vorteile des Nichtrauchens zu werben. Und das so früh wie möglich, damit Kinder und Jugendliche in Münster idealerweise erst gar nicht mit dem Rauchen anfangen“, betont AOK-Serviceregionsleiter Michael Faust.
Häufigste Krankheit, die vor allem durch das Rauchen verursacht wird, ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Atemnot, Husten und Auswurf sind die typischen ‚AHA‘-Symptome. Wichtigster Risikofaktor für die Entwicklung dieser Volkskrankheit ist das Rauchen. Aber auch Luftschadstoffe und der soziale Status spielen eine Rolle. In Münster leben rund 8.000 COPD-Patienten im Alter ab 40 Jahren. Die Krankheitshäufigkeit steige ab dem 40. Lebensjahr mit zunehmendem Alter deutlich an, heißt es von der Krankenkasse in einer entsprechenden Medienmitteilung.
Rauchverzicht oft große Herausforderung
Die Mehrheit der Raucher hat schon mindestens einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, in vielen Fällen leider ohne Erfolg. Nach Berichten der WHO ist der Rauchverzicht für viele eine große Herausforderung, insbesondere angesichts der durch die Pandemie verursachten zusätzlichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stressfaktoren. Der Gewinn für jeden Rauchverzicht sei groß und sogar schnell zu erzielen, denn Nichtrauchen wirke sich positiv auf die Gesundheit aus. Schon 20 Minuten nach der letzten Zigarette sinkt die Herzfrequenz und innerhalb von zwölf Stunden sinkt der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut auf einen Normalwert laut Aussagen der Deutschen Krebshilfe. Innerhalb von zwei bis zwölf Wochen verbessert sich die Durchblutung und die Lungenfunktion. Das Herzinfarktrisiko kann zwischen zwei und fünf Jahren nach dem Rauchstopp auf das eines Nichtrauchers sinken.
Experten des Lungenzentrums informieren über Raucherentwöhnung
Am Weltnichtrauchertag informieren Experten des Lungenzentrums Münster gemeinsam mit externen Fachleuten in einer Telefonaktion über die Gefahren des Rauchens und die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten bei der Entwöhnung. Gesprächspartner des Lungenzentrums des Clemenshospitals sowie zweier münsterischer Rauchentwöhnungspraxen stehen von 14 bis 16 Uhr unter Telefon (0251) 976-5465 bereit, um die Fragen der Anruferinnen und Anrufer zu beantworten.
In diesem Jahr stehe neben der Entwöhnung von klassischen Zigaretten auch die Frage im Fokus, welche gesundheitlichen Risiken das Rauchen von E-Zigaretten birgt, heißt es in einer Ankündigung der Klinik. Selbst wenn der feste Wunsch gefasst wurde, mit dem Rauchen aufzuhören, fehle oft die richtige Herangehensweise, um dauerhaft der Sucht zu entkommen. Der Erfolg oder Misserfolg einer Entwöhnungsmaßnahme sei stark von der Motivation des Betroffenen abhängig, wie Dr. Andreas Gröschel, Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin des Clemenshospitals betont: „Der richtige Zeitpunkt ist sehr wichtig. Wir beobachten oft, dass Menschen vor einer Operation mit dem Rauchen aufhören. Oder wenn Begleiterscheinungen, wie eine Schädigung der Herzkranzgefäße oder der Lunge eintreten. Besser ist es natürlich, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen und hier sind intensive Gespräche über die Folgen des Rauchens sehr wichtig!“
Am Tabak sterben offensichtlich viel mehr Menschen als an Corona. Warum um alles in der Welt wird dann von der Politik nicht ein mit den Covid Maßnahmen vergleichbarer Aufwand betrieben, um diesen größten aller vermeidbaren Krebsrisikofaktoren zu eliminieren? Und gleich den zweitgrößsten Risikofaktor, den Alkohol, gleich mit?