„Die aktuellen Prognosen zeigen keine großen Unsicherheiten mehr für das kommende Weihnachtswetter. Die Chancen für Winter mit Frost und einer Schneedecke im Flachland sind leider stark gegen Null gesunken“, sagt Norbert Becker-Flügel, Meteorologe der MeteoGroup.
Ausgerechnet zum Weihnachtswochenende stellt sich die Großwetterlage in Mitteleuropa grundsätzlich um. In den letzten Wochen zeigte sich das Wetter mehrheitlich unter Hochdruckeinfluss von der eher ruhigen und teils trüben Seite. Das wird sich nach den neuesten Berechnungen des amerikanischen und europäischen Wettermodells genau an Heilig Abend durchgreifend ändern. Es nähern sich sehr wahrscheinlich von Island und Schottland einige Sturmtiefs, die sich zu Weihachten über Skandinavien etablieren sollen.
Am Samstag, Heilig Abend können uns von Westen erste kompakte Regenwolken erreichen. Die ziehen mit kräftiger Höhenströmung rasch nach Osten durch. Gleichzeitig weht milde Atlantikluft heran und es sind Temperaturwerte von 5 bis nahe 10 Grad zu erwarten, auch die Sonne kann sich zeitweise zeigen. Zudem wird der westliche Wind deutlich auffrische, an den Küsten und in den nördlichen Mittelgebirgen besteht möglicherweise Sturmgefahr. Die Nacht zum Sonntag bleibt wahrscheinlich deutschlandweit frostfrei, bzw. Minusgrade sind erst oberhalb von 800 bis 1000 Meter in Aussicht.
Am Sonntag, den 1. Weihnachtstag ziehen wahrscheinlich weitere Regenwolken durch, am ehesten könnte es im Süden länger trocken bleiben. Die Temperaturen bewegen sich wahrscheinlich weiterhin zwischen 5 und 10 Grad. Der Wind bleibt ein Thema und es besteht besonders in Norddeutschland die Möglichkeit eines Weihnachtssturms. (Ein gefährliches Ereignis – vergleichbar mit Sturmtief LOTHAR Weihnachten 1999 – ist jedoch nicht gegeben).
Für Montag, den 2. Weihnachtstag sind die Prognosen noch nicht so eindeutig. Mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent bleibt es eher windig, mild, dazu gesellen sich einige Regenschauer. Allerdings gibt es mit kleiner – etwa 10 bis 20 Prozent – Wahrscheinlichkeit die Variante eines Kaltlufteinbruchs von Nordwesten her. In diesem Falle könnten Schauer auch im Flachland Schneeflocken und Graupel bringen. Dennoch würde sich auch bei dieser Wetterlage vielerorts keine Schneedecke ausbilden.
„Zusammenfassend ist zu sagen, dass weiße Weihnachten selbst in höheren Lagen der Mittelgebirge kaum noch möglich sind“, betont Meteorologe Becker-Flügel. Winterliche Weihnachten mit einer nahezu flächendeckende Schneedecke und Dauerfrost habe es deutschlandweit zuletzt übrigens im Jahre 2010 gegeben.
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