Im Bistum Münster herrscht Vorfreude, Mittwoch brechen knapp 300 Jugendliche und junge Erwachsene zum Weltjugendtag nach Portugal auf. Projektleiterin Julia Wehofsky vom Bistum Münster fasst die Stimmung zusammen: „Die Spannung steigt, viele freuen sich auf die Begegnungen, das Kennenlernen neuer Kulturen und darauf, Papst Franziskus zu sehen.“ Sie wird dabei von Diözesanjugendseelsorger Ralf Meyer und Maxi Decker, der Leiterin des Regionalbüros West in Xanten, unterstützt. Gemeinsam bilden sie das dreiköpfige Leitungsteam, das die jungen Pilgerinnen und Pilger begleiten wird.
Die Reisegruppe, die mit Emmaus-Reisen nach Portugal fliegt, setzt sich aus 136 Teilnehmenden aus dem nordrhein-westfälischen Teil des Bistums und 18 weiteren aus dem Offizialatsbezirk zusammen, die sich als Gruppen aus Pfarreien oder Dekanaten angemeldet haben. 33 Pilgerinnen und Pilger haben sich einzeln angemeldet. Zusätzlich kommen 99 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Bistum Münster hinzu, die ihre Fahrt zum Weltjugendtag eigenständig organisiert haben. Kommenden Mittwoch starten die Pilger ihre Reise gen Süden per Flugzeug. Diese Entscheidung wurde getroffen, weil der Weltjugendtag am 6. August endet, was mit dem Ende der Schulferien in Nordrhein-Westfalen zusammenfällt. Julia Wehofsky erklärt: „Die schulpflichtigen Jugendlichen würden bei einer Bahn- oder Busreise sonst noch mehr Unterricht verpassen.“
Die sogenannten „Tage der Begegnung“, die den offiziellen Weltjugendtag vorwegnehmen, verbringt die Gruppe im Bistum Vila Real im Norden Portugals. Bis zum 30. Juli werden die Jugendlichen dort in Gastfamilien wohnen und die portugiesische Kultur kennenlernen. Julia Wehofsky gibt einen Ausblick auf das Programm: „Wir werden soziale und kulturelle Institutionen besuchen, historische Orte erkunden und natürlich gemeinsam mit vielen anderen jungen Menschen aus verschiedenen Ländern beten und feiern.“ Am 1. August beginnt der Hauptteil der Reise mit dem Weltjugendtag in Lissabon, zu dem auch Papst Franziskus erwartet wird. Das Leitwort des Weltjugendtags lautet: „Maria machte sich auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.“
Während des Events werden unter anderem Bischöfe mit den Jugendlichen in den Dialog treten. Darüber hinaus gibt es internationale Kulturfestivals, Theateraufführungen und Konzerte, bei denen sich die Teilnehmenden austauschen und kennenlernen können. Julia Wehofsky sieht darin eine große Chance für die jungen Menschen: „Zum einen können sie hautnah erleben, was Weltkirche bedeutet. Zum anderen bekommen sie die Möglichkeit, sich mit ihrer eigenen Spiritualität auseinanderzusetzen, auch durch den Austausch mit anderen Jugendlichen.“ Sie ist fest davon überzeugt, dass die Impulse und die Energie des Weltjugendtags die Teilnehmenden auch in ihrem Leben in Deutschland spürbar beeinflussen und an andere weitergeben werden. Insgesamt haben sich rund 600.000 Pilger aus 184 Ländern für den Weltjugendtag registriert, wobei die tatsächliche Teilnehmerzahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die an diesem Glaubensfest teilnehmen werden, weitaus höher geschätzt wird. Aus Deutschland machen sich 8.260 Pilger auf den Weg nach Lissabon.
Seit 1986 lädt die katholische Kirche die Jugend in der Regel alle zwei oder drei Jahre zu einem Internationalen Weltjugendtag mit dem jeweiligen Papst in eine andere Großstadt ein. Aufgrund der Corona-Pandemie fand der letzte Internationale Weltjugendtag 2019 in Panama statt. Das letzte Treffen in Deutschland wurde 2005 in Köln abgehalten. Dem eigentlichen Weltjugendtags-Programm mit dem Papst gehen stets die "Tage der Begegnung" voraus, bei denen die Jugendlichen aus aller Welt das Gastgeberland und seine Menschen kennenlernen.
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