Einen musikalischen Hochgenuss für Freunde virtuoser Gitarrenmusik gibt es morgen in der Zukunftswerkstatt. Der Italiener Roberto Tascini zählt zu den international aktivsten Persönlichkeiten der Szene. „Das Programm ist ein Streifzug durch 4 Jahrhunderte Gitarrenmusik“, erläutert er kurz vor Beginn seiner kleinen Deutschlandtournee.
Mit Johann Sebastian Bachs berühmter „Ciacconna“ aus der Violinpartita Nr. 2, d-moll, BWV 1004, knöpft er sich gleich zu Beginn ein Lieblingswerk der Barockmusik vor. Hingegen war der italienische Gitarrist und Komponist Mauro Giuliani ein Zeitgenosse Mozarts. Unter seinen über 200 Kompositionen für Gitarre finden sich eine ganze Reihe der bedeutendsten Werke der Klassik für dieses Instrument überhaupt. Aus diesem Fundus spielt Tascini die groß angelegte „Grande Overture“ op. 61.
Ebenfalls italienischer Herkunft ist der Komponist Mario Castelnuovo-Tedesco. 1932 traf er erstmals auf den legendären Gitarristen Andres Segovia. Dieser gilt als der zentrale Erneuerer der Gitarrenliteratur des vergangenen Jahrhunderts überhaupt. Neben zahlreichen weiteren, vornehmlich spanischen und lateinamerikanischen Komponisten, war auch Castelnuovo-Tedesco durch Segovias gitarristische Erscheinung stark geprägt. Bald waren die beiden freundschaftlich miteinander verbunden. Mit 3 der insgesamt „24 Caprichos de Goya“ von Mario-Castelnuovo-Tedesco erklingen ganz typische Werke des mediterranen, neoromantischen Gitarrenrepertoires. Schließlich folgt die sprühend lebensfrohe „Suite Columbiana Nr. 2“ von Gentil Montaña.
Roberto Tascinis musikalische Ursprünge entstammen klassischer Musik, Jazz und Rock, wodurch er sich einen profunden Wissens- und Erfahrungsschatz im weiten Feld musikalischer Stile, Gattungen und Ausdrucksmöglichkeiten erschlossen hat. Er begann sein Studium der Gitarre bei Prof. Guiseppe Ficara und schloss dieses „mit höchster Auszeichnung“ im Jahr 2001 bei Prof. Pietro Antinori ab. Seit mehr als zehn Jahren konzertiert er als Solist und in verschiedenen Kammermusik-Ensembles (EONGuitarQuartet), sowohl in Italien als auch international (u.a. Schweiz, Deutschland, England, Spanien, Russland, Ecuador, Bulgarien). Postgraduierte Studien bei Frank Bungarten und Alberto Ponce erweiterten seine musikalischen Fähigkeiten.
Roberto Tascini brachte zahlreiche Werke zur Uraufführung und wirkte bei verschiedenen Aufnahmen mit, Seit 2006 ist er künstlerischer Leiter des internationalen Gitarrenfestivals „J. Rodrigo“ in Porto San Giorgio/ Italien. 2007 gewann er mit dem EONGuitarQuartet den bedeutenden Nino Rota Preis als „Beste Musiker des Jahres“.
Sonntag, 16. November, 18:00 Uhr, Zukunftswerkstatt, Schulstr. 45
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