Mit “Farbenasche & Seelentinte” hat eine Studentin aus Münster, Anastasia Glawatzki, ihren ersten Fantasy-Roman herausgebracht. Gastautorin Rebecca Winterberg hat ihn für uns gelesen. Hier ihre ganz persönliche Bewertung.
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Als ich den Klappentext des Romans gelesen habe, war ich zunächst ziemlich angetan von dem Buch “Farbenasche & Seelentinte”. Anastasia Glawantzkis Idee hörte sich ziemlich gut an und insgesamt entsprach die Grundidee der Geschichte, die im Bookapi Verlag erschien, genau meinem Geschmack. Ich bin ein großer Fan des Fantasy-Genres und mag es dabei, wenn die ganz normale Welt, so wie wir sie kennen, trotzdem noch vorkommt und von einer parallelen fantastischen Welt ergänzt wird.
So ist auch “Farbenasche & Seelentinte” aufgebaut und das hat, zusammen mit der Idee, dass Coryn die Farben der Gefühle Anderer in Form von bunten Schleiern sehen kann, sofort fasziniert. Das Feenreich Feja, in das sie nach einem Überfall in der Menschenwelt zusammen mit ihrem besten Freund Ed flieht, bietet ihr jedoch kaum Frieden. Es ist in das Sommer- und das Winterreich gespalten und steckt gerade im Anfang eines Krieges, in dem auch Coryn eine Rolle zu spielen scheint.
All das hat mir wirklich gut gefallen. Der Aufbau der Welten und die Gründe für den Konflikt zwischen den Reichen konnten mich in ihren Bann ziehen und ich wollte irgendwie mehr darüber erfahren.
Mit dem Schreibstil von Anastasia Glawatzki dagegen konnte ich mich leider überhaupt nicht anfreunden. Ich bin immer wieder über Formulierungen gestolpert und habe in schier endlosen Beschreibungen den Faden verloren. Und auch die Unterhaltungen zwischen den einzelnen Charakteren haben auf mich eher unrealistisch gewirkt.
Dadurch ist es mir leider teilweise ziemlich schwer gefallen, mich in die handelnden Personen und die jeweiligen Situationen hineinzuversetzen. Dabei fand ich die Perspektiven, in denen der Roman geschrieben ist, ziemlich gut und passend. Denn man verfolgt als Leser nicht nur Coryn, deren Empfindungen mit der Ich-Perspektive beschrieben werden, sondern auch Ed und ein paar andere, für die Handlung wichtige Personen, deren Gefühle dann in der Er-/Sie-Form geschildert werden. Dadurch war schnell klar, wer in welchem Kapitel im Vordergrund steht und man kam nicht durcheinander.
Insgesamt mochte ich die die Gestaltung des Buches auch sehr gerne. Der Schleier, der auf dem Cover abgebildet ist, passt gut zur Handlung und hilft einem dabei, sich vorzustellen, wie Coryn die Gefühle ihrer Mitmenschen wahrnimmt.
Das kleine Lama, das Logo des Bookapi Verlags, das man auf jeder Seite neben der Seitenzahl findet, hätte meiner Meinung nach aber nicht unbedingt sein müssen. Es hat mich eher von dem Text abgelenkt und hätte ganz vorn oder ganz hinten im Buch auch einmalig durchaus seinen Zweck erfüllt.
Etwas, was ich in Fantasy Büchern eigentlich gewöhnt bin, hat hier allerdings auch ein bisschen gefehlt – eine Karte. Ich glaube, dass mir eine solche hier durchaus geholfen hätte, mich besser in Feja zurechtzufinden.
Ich glaube allerdings, dass meine Kritik an dem Buch wirklich etwas sehr subjektives ist, während anderen Lesern Punkte, die mich nicht überzeugen konnten, als sehr positiv im Gedächtnis bleiben könnten. Gerade der Schreibstil hat meinen Lesefluss aber leider ziemlich gehemmt, weshalb “Farbenasche & Seelentinte” wohl eher als Zwischendurchlektüre mit ein paar Schwachstellen in mein Bücherregal einziehen darf.
Von Rebecca Winterberg
Mehr zum Buch findet ihr auf der Seite des Bookapi Verlags https://bookapi-verlag.de
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