In der kommenden Ratssitzung der Stadt Münster am 19. Juni wird die Verwaltungsvorlage zum „Integrierten Parkraumkonzept“ zur Abstimmung stehen. Das Konzept umfasst elf konkrete Maßnahmen zur zukünftigen Entwicklung des öffentlichen Raumes in Bezug auf das Thema (Auto-)Parken. Umwelt- und Verkehrsorganisationen wie IG Fahrradstadt.MS, Kidical Mass Münster, Greenpeace Münster, ADFC Münsterland e.V., Fridays for Future Münster und VCD Münsterland äußern deutliche Kritik an den geplanten Maßnahmen.
Valerian Heints von der Kidical Mass Münster bedauert, dass die Maßnahmen der Verwaltung nicht weit genug gehen. „Nach langem Warten auf das Konzept hatten wir auf den großen Wurf gehofft“, erklärt Heints. Er betont, dass wesentliche Handlungsmöglichkeiten, die vom beauftragten Planungsbüro vorgeschlagen wurden, ohne Begründung nicht in der Vorlage enthalten sind. Die Organisationen bemängeln, dass lediglich eine der priorisierten Maßnahmen die Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit durch die Reduzierung von ordnungswidrigem Gehwegparken adressiert. Zudem sei es die einzige Maßnahme, die aktiv auf eine Reduzierung des öffentlichen Parkraums abzielt.
Konzept „nicht mutig“
Stefan Blume von der IG Fahrradstadt Münster kritisiert ebenfalls die mangelnde Ambition des Konzepts. „Weder ist das integrierte Parkraumkonzept mutig, noch berücksichtigt es die Bedürfnisse von Menschen in ausreichendem Maße, die nicht mit dem Auto in der Stadt unterwegs sind“, erklärt Blume. Er weist darauf hin, dass die erste Version der Vorlage ohne konkreten Zeitbezug verfasst wurde und fragt: „Wann wird es endlich mehr Gerechtigkeit bei der Nutzung des öffentlichen Stadtraumes geben?“
„Abstrakte Ziele“
Die beteiligten Organisationen fordern die Stadt Münster auf, die abstrakten Ziele zur Klimagerechtigkeit und lebenswerten Städten mit konkreten und mutigen Handlungen zu untermauern. Ihrer Meinung nach bleibt das vorgelegte Konzept unverbindlich, unkonkret und ohne zeitliche Perspektive, und erfüllt somit nicht die Erwartungen an eine echte Verkehrswende.
Die komplette Stellungnahme ist hier zu finden.
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