Viel Radverkehr, weniger Verletzte Polizei Münster stellt Verkehrsunfallstatistik für 2024 vor / Leichter Anstieg der absoluten Zahlen

Laut der heute vorgestellten Verkehrsunfallstatistik gab es 2024 in Münster weniger verletzte Fahrradfahrer, aber ingesamt mehr Unfälle. (Symbolbild: Pexels / Soufiane Chafiq)
Laut der heute vorgestellten Verkehrsunfallstatistik gab es 2024 in Münster weniger verletzte Fahrradfahrer, aber ingesamt mehr Unfälle. (Symbolbild: Pexels / Soufiane Chafiq)

Die Polizei Münster hat die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Zahlen zeigen sowohl positive als auch besorgniserregende Entwicklungen. Während die Gesamtzahl der Unfälle im Stadtgebiet Münster leicht um knapp zwei Prozent auf 11.306 angestiegen ist (2023: 11.075), gab es in mehreren Bereichen eine erfreuliche Entwicklung: Weniger Kinder und Jugendliche wurden verletzt, ebenso sank die Zahl der schwer verletzten Fahrradfahrerinnen und -fahrer. Allerdings sind die Unfälle mit Pedelecs deutlich gestiegen.

Die Zahl der verunglückten Kinder (0-14 Jahre) sank um rund 14 Prozent im Vergleich zu 2023. Auch bei den Jugendlichen (15-17 Jahre) gab es einen Rückgang, mit 42 verletzten Personen – elf weniger als im Vorjahr. Sorgen bereitet allerdings die Zahl der Schwerverletzten in dieser Altersgruppe, die von eins auf fünf anstieg. Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf begrüßte die positive Entwicklung: „Der Rückgang bei den verletzten jungen Menschen freut mich besonders. Das ist eine gute Entwicklung.“ Sie betonte zudem, dass sich immer mehr Menschen in Münster für das Fahrrad als Verkehrsmittel entschieden, was zeige, dass die Verkehrswende weiter angenommen werde.

Mehr Unfälle mit Pedelecs

Die Zahl der verletzten Fahrradfahrerinnen und -fahrer stieg 2024 um 1,69 Prozent auf 844. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass die Zahl der Schwerverletzten zurückging – 98 Personen erlitten schwere Verletzungen, zwei weniger als im Vorjahr. Allerdings bleibt das Pedelec ein wachsender Risikofaktor: 234 Menschen verunglückten mit einem Pedelec, was einem Anstieg um 54 im Vergleich zu 2023 entspricht. Besonders besorgniserregend sei die steigende Nutzung von Pedelecs durch jüngere Menschen, so die Polizei „Mit der steigenden Zahl an Pedelecs im Stadtverkehr müssen wir auch unsere Maßnahmen weiterentwickeln“, erklärte Volker Wittenbreder, Leiter der Direktion Verkehr. Präventionsmaßnahmen wie Radfahrtrainings für Senioren oder verstärkte Kontrollen seien daher unerlässlich.

E-Scooter-Unfälle leicht rückläufig

Die Unfälle mit E-Scootern sanken im Jahr 2024 um knapp sechs Prozent auf 111 (2023: 118). Allerdings verletzten sich dabei mehr Menschen als im Vorjahr: 88 Nutzerinnen und Nutzer erlitten Verletzungen, 15 mehr als 2023. Die Polizei verweist auf die weiterhin geringe Gesamtunfallzahl mit E-Scootern, sieht aber dennoch Handlungsbedarf in der Aufklärung über deren sichere Nutzung.

Die Unfallzahlen mit E-Scootern sanken im vergangenen Jahr um knapp sechs Prozent. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Die Unfallzahlen mit E-Scootern sanken im vergangenen Jahr um knapp sechs Prozent. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Unfälle mit tödlichem Ausgang auf Vorjahresniveau

Sieben Menschen verloren 2024 ihr Leben im Straßenverkehr in Münster – genauso viele wie im Vorjahr. Polizeipräsidentin Dorndorf nannte diese Zahl „zutiefst erschütternd“ und betonte, dass weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit notwendig seien.

Anstieg der Unfallzahlen auf der Autobahn – aber weniger tödliche Unfälle

Auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizei Münster stieg die Unfallzahl um knapp vier Prozent auf 4.576 (2023: 4.413). Dennoch sank die Zahl der tödlich Verunglückten um 22 Prozent auf sieben (2023: 9). Auch die Zahl der Unfälle mit Lkw-Beteiligung ging deutlich um neun Prozent zurück.

Fazit: Positive Tendenzen, aber weitere Herausforderungen

Die Verkehrsunfallstatistik 2024 zeigt sowohl Fortschritte als auch neue Herausforderungen für die Verkehrssicherheit in Münster. Während sich die Unfallzahlen in einigen Bereichen rückläufig entwickelten, bleiben Pedelecs und E-Scooter weiterhin problematische Faktoren. Die Polizei will auch 2025 verstärkt auf Präventionsarbeit setzen, um das Sicherheitsniveau für alle Verkehrsteilnehmenden weiter zu erhöhen.

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