Die Polizei Münster hat gemeinsam mit mehreren Beratungsstellen eine neue Initiative ins Leben gerufen, um Betroffene häuslicher Gewalt besser und schneller zu unterstützen. Wie die Polizei in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gab, wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Frauenhausberatungsstelle des Vereins Frauenhaus und Beratung, der Fachberatungsstelle bei häuslicher Gewalt des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) sowie der Krisen- und Gewaltberatung für Jungen und Männer der Caritas Münster geschlossen.
Ziel ist es, Betroffenen sowie Tatverdächtigen frühzeitig Hilfe anzubieten. Dank der neuen Vereinbarung soll der Austausch zwischen der Polizei und den Beratungsstellen ab sofort vereinfacht werden. Mit Zustimmung der Betroffenen wird die Polizei Münster die Namen und Kontaktdaten von Opfern häuslicher Gewalt an die Frauenberatungsstellen weiterleiten. Die Daten von Tatverdächtigen sollen an die Beratungsstelle der Caritas für Jungen und Männer übermittelt werden. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es den beteiligten Institutionen, frühzeitig psychosoziale Unterstützung und Informationen anzubieten. Dabei bleibt der Datenschutz gewahrt, wie es in der Mitteilung heißt.
„Alltägliche Realität“
Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf betonte die Bedeutung der Initiative: „Häusliche Gewalt ist leider alltägliche Realität. Die Betroffenen bleiben oft isoliert, verunsichert und allein mit ihrer Not.“ Die neue Kooperation ziele darauf ab, diese Isolation zu durchbrechen und nachhaltige Lösungen für die Opfer zu schaffen. Die Vereinbarung berücksichtigt auch die Istanbul-Konvention, ein Übereinkommen des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Dieses Abkommen, das seit 2018 in Deutschland geltendes Recht ist, verpflichtet die Unterzeichnerstaaten zur Prävention, zum Schutz der Opfer und zur strafrechtlichen Verfolgung von Täterinnen und Tätern.
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