9:00 Uhr an einem Samstag Morgen, auf dem Parkplatz in einem Industriegebiet stehen schon 6000 Menschen bereit, um den Auftakt des mittlerweile neunten Vainstream-Festivals zu feiern. Einmal im Jahr gibt es am Hawerkamp richtig auf die Ohren. Punk, Metal und Hardcore ist dann angesagt, nichts für zarte Gemüter, aber dennoch restlos ausverkauft. Bereits Tage im Voraus konnte vermeldet werden, auch der letzte Rest der insgesamt 11000 Karten ist verkauft.
„Annisokay“ eröffneten dann um 10:00 Uhr das Festival und stimmten die Besucher auf einen anstrengenden Tag ein. Viele Pausen gab es nicht, auf insgesamt drei Bühnen ging das Programm nahtlos ineinander über, immerhin galt es, 27 Bands aus aller Herren Länder (u. A. aus den USA, Kanada, England oder Australien) auftreten zu lassen.
Höhepunkte gab es viele, so zum Beispiel die „Architects“. Die Engländer aus Brighton lieferten stark ab und überzeugten das Publikum mit einem soliden Mix aus Hardcore und Metal.
Mit Metalcore ging es auch direkt weiter: „Emmure“ durften ran und konnten ebenfalls mit Spielfreude überzeugen. Der anschließende Auftritt von „Silverstein“ war sicherlich Geschmacksache, wirkt die Musik doch etwas pomadig, das feiernde Publikum gab aber anscheinend auch dieser Verpflichtung Recht.
Anschließend war es dann soweit, einer der ersten „großen“ Headliner war dran. Seit vielen Jahren nicht mehr in Urbesetzung, von vielen genau deswegen kritisiert aber auch mit großer Spannung erwartet, ging „Sepultura“ ans Werk. Ist Sepultura noch Sepultura, ohne die Cavaleras? Die Antwort lautet eindeutig: JA!
Nicht nur imposant, sondern auch gesangsstark präsentierte sich Derrick Leon Green, der seine Rastalocken mittlerweile gegen eine moderne, nennen wir es mal Kurzhaarfrisur getauscht hat. Gewaltiger Sound und eine wahnsinnige Bühnenpräsenz blieben vom Publikum nicht unbemerkt und alte Hits wie „Arise“ oder „Roots Bloody Roots“ machten diesen Auftritt definitiv zu einem Höhepunkt des Tages. Es geht also auch ohne die Cavaleras und immerhin ein Gründungsmitglied, der Brasilianer Paulo Xisto Pinto Jr. steht ja auch noch am Bass.
Kontrastprogramm war jetzt angesagt. Irgendwie gehören sie schon dazu, als Stammgäste des Vainstreams gaben sich die Berliner Hip-Hopper von „K.I.Z.“ auch dieses Jahr wieder Ehre. Viel muss man zu ihnen nicht sagen, Hip-Hop, der sich selbst nicht ganz ernst nimmt, mit sarkastischen und provokanten Texten auch mal aneckt. Vor allem aber eines: großer Spaß auf der Bühne. Arme auf und ab – los ging’s!
„Bring me the Horizon“ brachten dann wieder Instrumente auf die Bühne und führten das Publikum wieder in etwas rockigeres Fahrwasser. Schwer einzuordnen, was die Jungs da für Musik machen, es gefiel auf jeden Fall.
Bei „Hatebreed“ ging es etwas eindeutiger zur Sache, schnörkellosen Hardcore servierte man sehr zur Freude des Publikums, so machten die New Yorker ihren Auftritt zu einem weiteren Höhepunkt des Festivals.
Jetzt wurde es warm auf der Bühne, „Heaven Shall Burn“, jede Menge Feuer und Rauch auf der Bühne, sogar die eigene Deko hatte man mitgebracht. Melodiöser Metal-Hardcore-Mix, so könnte man es beschreiben, was einem da von der Bühne entgegenschlug. Man machte auf jeden Fall mächtig Dampf und hielt das Publikum für den Headliner des Festivals warm.
Ein Name der die Fan-Herzen höher schlagen lässt: „Dropkick Murphys“ bildeten den krönenden Abschluss des Festivaltages, hier versprach sich wohl jeder Besucher noch einmal richtig Vollgas, lieferten die „Murphys“ doch im vergangenen Jahr mit „Signed and Sealed in Blood“ ein mächtiges Album ab. Folk-Punk zum tanzen und mitsingen, man wurde nicht enttäuscht, die Stunde Spielzeit wurde gut genutzt um dem Publikum die letzten Kraftreserven zu entlocken.
Das war es dann auch schon mit dem Vainstream-Rockfest 2014, es war der „lange, heiße Tanz“, den Pressesprecher Tom Naber beim Pressegespräch ankündigte, er wurde nicht wortbrüchig.
Man darf sich nun auf das kommende Jahr freuen, denn dort wird das 10jährige Jubiläum gefeiert, und da hat man laut Veranstalter „Großes vor“. Wir halten euch auf dem Laufenden!
So ein Tag verdient natürlich eine extragroße Fotostrecke.
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