Der USC Münster verlor das Heimspiel gegen den SC Potsdam vor 1.376 Zuschauern mit 0:3 (21:25, 18:25, 23:25). USC-Coach Teun Buijs haderte nach dem Spiel keineswegs mit der Leistung seines Teams.
„Grund für diese Niederlage ist eher der enge Spielplan. Uns fehlte einfach die Kraft und die die Frische, um in den entscheidenden Situationen gegen einen sehr guten Gegner die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Das Spiel gegen die Potsdamerinnen war die vierte Partie innerhalb von acht Tagen. „Wenn Dir die Kraft fehlt, dann geht auch das Selbstvertrauen verloren“, analysierte der Niederländer die Niederlage gegen den unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um eine gute Ausgangsposition für die Playoff-Spiele. „Und dann fehlen die letzten paar Prozent und die sind oft entscheidend.“
Münster startete mit Mareike Hindriksen, Luisa Keller, Liza Kastrup, Lina Alsmeier, Juliane Langgemach und Kaz Brown in die Partie. Lisa Thomsen kam wie gewohnt auf der Libera-Position zum Einsatz.
Münster startete fulminant in die Partie. Alle Angriffe saßen. Der Aufschlag kam sehr gut. Beim 5:1 für den USC verlangte SCP-Coach Guillermo Hernandez direkt eine Auszeit. Der USC punktete weiter. Mit 8:4 ging es in die erste technische Auszeit. Die Gäste kamen nun aber auch ins Spiel und konnten den anfänglichen Lauf des USC zunächst stoppen. Über 11:7 und 13:11 blieb Potsdam dran. Beim 13:12 bat USC-Coach Teun Buijs sein Team zum Gespräch. SCP-Angreiferin Marta Drpa sorgte dennoch für den Ausgleich und kurz darauf für die Potsdamer Führung. Mit 15:16 aus Sicht des USC ging es in die zweite technische Auszeit. Gleich der erste Durchgang hielt alles, was die Partie zuvor versprach: es war ein ganz enges Duell auf Augenhöhe zweier Tabellennachbarn. Lina Alsmeier (16 Punkte) brachte den USC beim 17:16 wieder in Führung. Marta Drpa (19 Punkte) konterte für die Gäste. Ein Block von Juliane Langgemach gegen eben diese Marta Drpa brachte die 20:19-Führung für den USC. Die nächsten drei Punkte gingen an Potsdam. Potsdam war jetzt druckvoll und Münster hatte ein wenig den Rhythmus verloren. Teun Buis versuchte alles, brachte Marie Schölzel für Juliane Langgemach und Linda Bock für Luisa Keller. Es nützte nichts mehr. Potsdam gewann den ersten Satz mit 25:21.
Die Top-Scorerin der Liga, Marta Drpa, erzielte auch den ersten Punkt in Durchgang zwei. Dieser blieb zunächst sehr offen, die Führung wechselte hin und her. Auf Münsteraner Seite zeichnete sich vor allem Lina Alsmeier im Angriff aus. Nach wie vor fand der USC-Block jedoch keine Mittel gegen die 1,92 Meter große Serbin Marta Drpa. Mit 8:7 für Münster ging es in die Auszeit. Ein Sieben-Punkte-Lauf für Potsdam brachte dann die Vorentscheidung in diesem Satz. Zur zweiten technischen Auszeit lagen die Brandenburgerinnen immer noch mit sechs Punkten in Führung. Auf weniger als 4 Punkte ließen die Gäste den USC auch nicht mehr herankommen und gewannen den zweiten Satz mit 25:18 Was Marta Drpa an Angriffskraft aufs Feld brachte, war schon sehr beeindruckend. Der USC-Coach hatte schon vor dem Spiel gewusst, dass ein Sieg gegen Potsdam nur möglich sei, wenn man diese Ausnahmeangreiferin stoppen könne. Mit Silvana Chausheva (15 Punkte) hatte sie zudem eine weitere ebenfalls sehr gut aufgelegte Angreiferin in ihrem Team. Sie wurde nach der Partie auch als wertvollste Spielerin ausgezeichnet. Die MVP-Silbermedaille ging an Lina Alsmeier vom USC Münster.
Jetzt war der USC gefordert. Und er lieferte, ging im dritten Satz mit 5:2 in Führung. Ten Buijs hatte taktisch umgestellt und spielte mit nur noch einer Mittelblockerin (Marie Schölzel). 8:3 hieß es zur ersten technischen Auszeit. Was folgte war eine Kopie des Satzverlaufs aus Durchgang zwei: Potsdam punktete zwar „nur“ fünf Mal in Folge, war aber beim Stand von 10:8 wieder im Satz und glich kurz darauf zum 12:12 aus. Kaz Brown war jetzt wieder im Spiel und auch Linda Bock kam herein. Zur zweiten technischen Auszeit stand es 16:14 für die Gastgeberinnen. Über 18:16 ging es auf 18:18 und damit in die Crunch Time. Münster spielte in dieser Phase stark, musste sich keinen Vorwurf machen. Potsdam hielt jedoch kämpferisch dagegen und ging mit 19:18 in Führung. Münster konterte – glich zu 20:20 aus. Neuzugang Marie Schölzel zeigte im dritten Satz, welches Potenzial in ihr steckt, blockte stark und punktete insgesamt neun Mal. Beim 23:23 stand die Halle und Potsdam nahm eine Auszeit. Es folgte der erste Matchball für Potsdam. Kurz darauf jubelten die Gäste und feierten ihren 3:0-Auswärtssieg über den USC Münster. „Wir müssen jetzt alle erst einmal ein paar Tage regenerieren, dann bereiten wir uns auf die kommenden Aufgaben vor“, so der USC-Trainer. Die kommenden Aufgaben, das sind ein Auswärtsspiel beim Tabellenführer in Stuttgart und dann am 17. Februar das nächste Heimspiel gegen Wiesbaden.
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