Einen turbulenten Auftakt boten die Cheerleader der Münster Mammuts und machten direkt zu Beginn klar, dass dieser Benefiz-Abend zugunsten des Pelikanhauses des Clemenshospitals beste Unterhaltung für den guten Zweck bieten wird.
Münsters fünf LIONS-Klubs haben gemeinsam eine Spenden-Gala im GOP-Varieté-Theater auf die Beine gestellt, die vieles bot außer Langeweile. Worum es bei dem Projekt Pelikanhaus geht, hat der Direktor des Theaters, Hamid Reghat, vor 23 Jahren selber erleben müssen. Seine damals dreijährige Tochter musste in der Berliner Charité am Herzen operiert werden, ein spezielles Angehörigenwohnheim bot ihm und seiner Frau die Möglichkeit, immer in der Nähe des Kindes sein zu können. Das soll zukünftig auch das Pelikanhaus bieten, Nähe und Rückzugsmöglichkeit für bis zu zwölf Familien in einem modernen Ambiente. „Nähe ist gut, es muss aber auch zwischendurch die Möglichkeit geben, sich zurückzuziehen, Atem zu holen oder auch gemeinsam zu trauern“, erklärt der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Otfried Debus. Im kommenden Jahr sollen die Baumaßnahmen auf dem Gelände des benachbarten ehemaligen Pfarrheims beginnen, 2,7 Millionen Euro soll das Ganze am Ende kosten, komplett finanziert durch Spenden.
Die Schilderungen von Bernd Eggenstein, dessen Kinder Klara und Anton nach der Geburt immer wieder für mehrere Monate im Clemenshospital behandelt werden mussten, bewegten die rund 400 Zuhörer im Saal des GOP-Theaters so sehr, dass man die sprichwörtliche Stecknadel hätte fallen hören können. Seine Frau Anja und er lebten damals im ehemaligen Pfarrheim, das aktuell eher notdürftig als Unterbringungsmöglichkeit für Angehörige von Patienten des Clemenshospitals dient. Acts aus dem aktuellen Varieté-Programm „Der kleine Prinz auf Station 7“ mit den Artisten Nathalie Wecker (Equilibristik) und Tim Kriegler (Strapaten) begeisterten die Zuschauer ebenso, wie die Starfotos der Veranstaltungsbesucher durch den Fotografen Markus Hauschild, die als Ausdrucke direkt gegen eine Spende mitgenommen werden konnten.
Höhepunkt und Abschluss des Abends war der Auftritt der Zucchini Sistaz, die das Publikum mit den ersten Takten fest im Griff hatten. In gewohnter musikalischer und entertainerischer Bestform rockten sie das Haus. Mit dem Stück „Ohne Dich schlaf‘ ich heut Nacht nicht ein“, im Original von der Münchner Freiheit, hat das Gemüse-Trio dann wohl auch schon die Hymne für das Pelikanhaus gefunden.
Das Pelikanhaus soll eine Unterbringung der Familien in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus bieten. Hier können sie Kraft tanken, die sie dringend benötigen, um für ihr Kind da zu sein. Gerade für Familien, die nicht in Münster oder der näheren Umgebung wohnen, soll das Pelikanhaus ein Zuhause auf Zeit bieten. Es entsteht direkt gegenüber dem Clemenshospital und verfügt über insgesamt 12 Zimmer. Das Projekt wird vollständig durch Spenden finanziert.
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