Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat auf Anordnung des Veterinäramts eine nicht genehmigte Haltungseinrichtung für Versuchsmäuse in der Medizinischen Fakultät geschlossen.
Am Dienstag war bei den Verantwortlichen ein anonymer Hinweis eingegangen, woraufhin der entsprechende Raum inspiziert und das Veterinäramt informiert wurde. Die Leiterin der Veterinär-Abteilung machte sich noch am selben Tag ein Bild vor Ort und führte Mitarbeiter-Gespräche.
Das Veterinäramt beschlagnahmte 77 Mäuse und übergab die Tiere der „Zentralen Tierexperimentellen Einrichtung“ (ZTE) der Medizinischen Fakultät. Auch der Leiter des Tierschutzbüros und ein wissenschaftliches Mitglied des Tierschutz-Ausschusses der Fakultät nahmen an der Begutachtung teil. Sechs Tiere waren in einem so schlechten Zustand, dass sie auf Anordnung der Amtstierärztin getötet werden mussten. Die restlichen Tieren seien in einem guten Zustand, heißt es aus Kreisen der Universität.
Unklar ist, wie viele Personen von der nicht genehmigten Einrichtung wussten und wer Zugang zu dem Raum hatte, der offenbar über einen längeren Zeitraum für diesen Zweck genutzt worden war. Der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Mathias Herrmann, und der Rektor der Universität, Prof. Dr. Johannes Wessels, sagten dem Veterinäramt jede Form der Unterstützung bei der Untersuchung zu. „Wir sind entsetzt über diesen Vertrauensbruch und über dieses Verhalten, weil sich die Universität einem verantwortungsvollen Umgang mit Tierexperimenten verpflichtet fühlt. Wir werden alles dafür tun, damit sich ein solcher Fall nicht wiederholt“, betonte Johannes Wessels. Es sei sehr wahrscheinlich, dass für einzelne Mitarbeiter dienstrechtliche Konsequenzen folgen werden.
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