Ungebremste Spielfreude in der Konzerthalle Cloud

(Foto: Lohoff)
Der schwedische Pianist Jacob Karlzon beeindruckte beim zweiten Konzert der „Sound Lake City“-Reihe. (Foto: Lohoff)

Auch beim zweiten Konzert im Herbstprogramm von Sound Lake City durften sich die Gäste wiederum an einem außergewöhnlichen Künstler erfreuen. Der Schwede Jacob Karlzon, derzeit einer der besten europäischen Pianisten, beeindruckte mit der Vorstellung seines aktuellen Albums „Shine“.

Konsequent verfolgt Karlzon hier seine Vorstellung von einem eigenen Sound und verbindet ein auf höchstem Niveau interagierendes akustisches Trio mit elektronischen Elementen wie Samples, Overdubs und Synthesizern zu einer homogenen Einheit. Gleich das Titelstück „Shine“ machte all das hörbar. Es ging vom ersten Ton an ins Ohr und in die Beine. Und gleich in seinem ersten Solo bringt Karlzon dann auch sein musikalisches Anliegen auf den Punkt. Über dem treibenden Grundgroove und der absolut eingängigen Melodie flirren leuchtende Synthi-Partikel, und diese Intensität kennt nur eine Richtung – nach oben.

Ungebremste Spielfreude eines mit allen Wassern gewaschenen eingespielten Trios, sowie die immer wiederkehrende persönliche Ansprache nehmen das Publikum mit auf eine intensive musikalische Reise, die – mal groovend und zupackend, mal zart und zerbrechlich – über alle Grenzen hinweg die unterschiedlichen Einflüsse in einen runden harmonischen Fluss bringt. Tief beeindruckt zeigt sich das Publikum auch durch die Interaktion zwischen den Musikern, den Schweden Hans Andersson (Bass) und Robert Mehmet Ikiz (Drums), die Karlzon zu Recht immer wieder vorstellt und aufs Höchste lobt. Nach stehenden Ovationen und mehreren Zugaben entließ das Publikum dieses sympathische Trio sehr ungern – ein Ritual, das bei Sound Lake City inzwischen Tradition hat.

(SLC)

Save the Date: Christmas Special mit Ian Shaw, 14. Dezember, 19:00 Uhr

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