Das Universitätsklinikum Münster (UKM) nimmt den bevorstehenden zweiten Jahrestag des Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar zum Anlass, Eltern dabei zu unterstützen, wie sie mit ihren Kindern über die belastenden Bilder von Krieg und Gewalt in den Medien umgehen können.
Dr. Marius Janßen, Diplom-Psychologe und leitender Psychologe der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie am UKM, betont die Wichtigkeit, wie Kinder und Jugendliche mit den verstörenden Inhalten umgehen können. „Die Bilder von Krieg, verletzten Zivilistinnen und Zivilisten sowie zerstörten Städten in den Medien sind eindringlich und belastend“, erklärt Dr. Janßen. Besonders für Heranwachsende sei es oft schwierig, das Gesehene zu verarbeiten. Symptome wie erhöhte Reizbarkeit, starke Emotionen oder Alpträume könnten Anzeichen für eine anhaltende Belastung durch die Bilder sein.
Altersgerechter Austausch
Es sei wichtig ist zu erkennen, wann Kinder und Jugendliche Unterstützung im Umgang mit den Bildern vom Krieg benötigen. „Eltern sollten auf jeden Fall das Angebot machen, darüber zu sprechen und den Kindern auch Erklärungen an die Hand geben“, betont Janßen. Je jünger die Kinder sind, desto konkreter und einfacher sollten die Antworten ausfallen. Ein altersgerechter Austausch könne die Fähigkeit von Kindern und Jugendlichen verbessern, mit den Bildern und den Eindrücken gewalttätiger Konflikte umzugehen.
Therapeutische Unterstützung holen
Wenn Symptome trotz gemeinsamer Gespräche bestehen bleiben, empfiehlt der Diplom-Psychologe, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Eltern sollten, wenn sie feststellen, dass ihr Kind anhaltend unter Stress steht und sich mit einem schwerwiegenden Problem konfrontiert sieht, professionelle Hilfe in Form von Beratungsstellen oder therapeutischer Unterstützung in Anspruch nehmen“, erklärt er und unterstreicht die Bedeutung eines gesunden Umgangs mit belastenden Bildern für Kinder. „Der gesunde Weg bei Kindern mit schwierigen Bildern umzugehen, hängt von der Aufbereitung der Thematik durch die Eltern ab“, betont Janßen weiter. Neben dem persönlichen Austausch mit den Kindern und Jugendlichen können Eltern auch medienpädagogische Angebote wie Kindernachrichten nutzen, um altersgerechte Antworten zu finden.
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