Mitarbeiter des Sozialamtes haben bislang 14 Frauen, 8 Kinder und 2 Männer aus der Ukraine in Empfang genommen. Die Geflüchteten befinden sich laut der Stadtverwaltung in voll ausgestatteten Einrichtungen und sollen nun in sicherem Umfeld etwas zur Ruhe kommen. In den nächsten Tagen werden weitere Personen erwartet.
„Angesichts der fassungslos machenden Situation der Menschen im Kriegsgebiet wächst auch bei uns der Handlungsdruck“, so Wolfgang Heuer, Leiter des städtischen Krisenstabs. Er vermutet, dass die Zahl der Kriegsvertriebenen auch in Münster „kurz- bis mittelfristig deutlich zunehmen“ wird. Am Mittwoch leiteten das Sozialamt und das Amt für Immobilienmanagement unter dem Eindruck vieler Wohnraum- und Hilfsangebote, aber auch einer steigenden Zahl an Unterbringungsanfragen, weitere Maßnahmen ein. Die Ämter befänden sich „mit starken Partnern in engem Austausch zur Klärung von Bedarfen und vorgehaltenen Unterkünften“, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
„Rund um die Uhr reagieren“
„Leider verläuft die Flucht nach Deutschland aktuell noch sehr unkoordiniert und insbesondere über private Initiativen, sodass Informationen zu den Geflüchteten erst unmittelbar bei Eintreffen in Münster vorliegen“, betont Heuer und fordert: „Land und Bund müssen so schnell wie möglich die Koordinierung des Zustroms übernehmen, um allen Beteiligten gerecht zu werden.“ Die Folgen dieser oftmals nicht angekündigten Hilfstransporte treffen vor allem das Sozialamt. „Es ist derzeit eine durchaus unglückliche Situation: Hier stehen die Telefone nicht mehr still, wir müssen rund um die Uhr ad hoc reagieren“, so die Leitern des Sozialamts, Dagmar Arnkens-Homann. Das betrifft auch die Angebote von Bürgern, die den Geflüchteten privaten Wohnraum kurzzeitig zur Verfügung stellen wollen. Die Stadt bittet um eine Kontaktaufnahme ausschließlich per Mail unter sozialdienstfuerfluechtlinge@stadt-muenster.de und bittet, von telefonischen Angeboten und Anfragen abzusehen.
Sachspenden werden aktuell nicht benötigt. Die Unterkünfte seien voll ausgestattet, auch seien erhebliche Lagerbestände an Kleidung, Spielzeug oder auch Artikeln des täglichen Bedarfs vorrätig. Außerdem werde die Stadt Münster voraussichtlich in der kommenden Woche gemeinsam mit dem UKM und den Münsteraner Hilfsorganisationen einen großen Transport mit Hilfsgütern in die polnische Partnerstadt Lublin organisieren. Stellvertretend für die große engagierte Bürgerschaft in Münster möchte Sozialdezernentin Cornelia Wilkens die Geflüchteten besuchen und willkommen heißen.
Geldspenden für Hilfe in Lublin Die Kontonummer für Spenden lautet DE44 4005 0150 0022 0041 05. Als Verwendungszweck sollte „Lublin hilft Ukraine“ angegeben werden. Mehr zum Thema: www.stadt-muenster.de/ukraine
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