Mit dem Titel „Vorbildliche Bauten NRW 2020“ werden am 16.11.2020 im Düsseldorfer Kunstmuseum K21 insgesamt 30 neue oder erneuerte Gebäude und Freiraumgestaltungen aus ganz Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Urkunden und Gebäudeplaketten werden an die Architektinnen und Architekten sowie die Bauherrinnen und Bauherren überreicht durch Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung sowie Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW.
Die Bandbreite der besten Bauten der vergangenen fünf Jahre reicht vom großen öffentlichen Bauwerk über Wohnsiedlungen und Bürokomplexe bis zu Freiraumgestaltungen und kleinen privaten Wohnhäusern. „Bauen ist weit mehr als nur Steine aufeinanderzusetzen. Bauwerke sind Teil unserer Heimat und prägen unsere Umwelt. Um diese Bedeutung in den Fokus zu rücken, zeichnen wir in diesem Jahr 30 herausragende Bauten im Rahmen des Auszeichnungsverfahrens ‚Vorbildliche Bauten NRW 2020‘ in Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen aus. Die ausgezeichneten Bauwerke haben zum einen stadtbildprägende Wirkung und zeugen von der hohen Baukultur in unserem Land“, erklärt Ministerin Ina Scharrenbach anlässlich des Auszeichnungsverfahrens.
Die Auszeichnung bildet aufgrund ihrer Breitenwirkung seit 40 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Baukultur in NRW. Das aktuelle Verfahren erreichte mit 273 eingereichten Bauwerken die bislang stärkste Bewerberzahl. „Die Beiträge belegen eindrucksvoll, dass Architekten und Investoren sich auch intensiv mit der Sanierung und Weiterentwicklung des Gebäudebestandes beschäftigen“, betont der Präsident der Architektenkammer NRW Ernst Uhing. Etwa ein Drittel der Preisträger befassten sich mit Planungs- und Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden: Sanierungen, Aufstockungen, Ergänzungsbauten, Umnutzungen. „Für unser dicht besiedeltes Land ist es wichtig, die städtebauliche Entwicklung mit innovativen Neubauten und im Sinne des Klimaschutzes voranzutreiben – und zugleich die vorhandene Bausubstanz verantwortungsvoll weiterzuentwickeln“, so Uhing weiter.
Ausgezeichnet werden unter anderem die Bettentürme des Universitätsklinikums Münster (UKM). „Aus der Ferne betrachtet wirken die neu verkleideten Bettentürme des Universitätsklinikums in Münster zugleich imposant und elegant“, heißt es dazu in der Begründung der Jury. „Die beiden Doppeltürme, jeweils aus zwei Zylindern bestehend und über einen quadratischen Eckturm mittig verbunden, waren Anfang der 1980er Jahre als Teil des neuen Zentralklinikums nach Plänen der Architektengemeinschaft Weber, Brand & Partner entstanden. Die bauzeitliche Betonfassade mit umlaufenden Fluchtbalkonen war sichtlich in die Jahre gekommen und eine Sanierung der Türme auch aus energetischen Gründen unbedingt erforderlich. Der Umgang mit universitären Großkomplexen der 1970er und 1980er Jahren stellt viele öffentliche Bauherren zunehmend vor erhebliche Herausforderungen.“
Im UKM ist die Freude groß. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung, die unsere Anstrengungen belohnt, das Universitätsklinikum, das von Anfang der 80er Jahre (des letzten Jahrhunderts) stammt, in den kommenden Jahren grundlegend und nach neuesten energetischen Standards zu modernisieren“, so der Kaufmännische Direktor Dr. Christoph Hoppenheit. „Wir haben die Fassaden-Sanierung der Türme als erste Maßnahme des Gesamtprojekts vorgezogen, weil wir sichtbar auch nach außen ein Zeichen setzen wollten. Zum einen war die alte Fassade unter energetischen Gesichtspunkten problematisch. Zum anderen war da aber auch der ästhetische Aspekt, denn die alte Betonfassade war sichtbar in die Jahre gekommen. Jetzt strahlen die Türme und geben dem Klinikum ein neues Gesicht. Sie sind in Münster und im Umland weithin sichtbar. Nach allem, was wir hören, kommt das gut an und das bestärkt uns darin, bei der gesamten Modernisierung weiter in diese Richtung voranzuschreiten.“
Die 30 ausgezeichneten Bauten stehen in den Kommunen Arnsberg, Bielefeld, Bochum, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Köln, Lemgo, Leverkusen, Mönchengladbach, Paderborn, Vreden, Werther und in Münster. Hier werden neben dem UKM auch das Haus am Buddenturm, das Wohnquartier FRML am Friesenring, das Philosophische Seminar am Domplatz und das Grüne Wohnen am Stadtteilzentrum Münster-Gievenbeck.
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