Nach erfolgreicher Entfernung eines Tumors am Mageneingang geht es Uwe H. heute wieder gut. Das Viszeralonkologisches Zentrum des UKM, in dem er operiert wurde, erhält das Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft
„Endlich kann ich wieder richtig essen!“ Uwe H. weiß zu schätzen, was den meisten Menschen völlig selbstverständlich erscheint. Der 51-Jährige litt an einem sogenannten Kardiakarzinom – einem bösartigen Tumor am Mageneingang. Nach erfolgreicher OP im Viszeralonkologischen Zentrum des UKM geht es ihm heute wieder gut.
Wegen anhaltender Schluckbeschwerden ging der Ahlener in seiner Heimatstadt zu verschiedenen Ärzten und ließ sich durchchecken. Ein Röntgenbild brachte den bedrohlichen Befund zutage: Eine Verengung am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Es wurden Proben entnommen, die den Verdacht bestätigten: Krebs. „Zum Glück habe ich mich vorher auf beides eingestellt: Es ist entweder nichts oder der Supergau“, blickt Uwe H. zurück. „Deswegen hat mir die Diagnose nicht den Boden unter den Füßen weggezogen.“
Nach einer Chemotherapie kam er zur OP nach Münster in das Viszeralonkologische Zentrum, das jetzt durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert worden ist. „Das Zentrum befasst sich mit Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes“, erklärt Zentrumskoordinator Priv.-Doz. Dr. Emile Rijcken. Es setzt sich aus dem Darm-, dem Pankreas-, dem Magen- und dem Leberkrebszentrum zusammen – damit verfügt das UKM als einziges Krankenhaus in der Region über vier zertifizierte Behandlungszentren für Tumore der Verdauungsorgane. „Das Zertifikat bescheinigt, dass das Zentrum die hohen Standards der DKG erfüllt“, freut sich Rijcken über den Qualitätsnachweis. „Wir möchten, dass sich die Patienten sicher und wohl bei uns fühlen.“
Das war auch für Uwe H. von besonderer Bedeutung: „Dadurch hielt sich meine Angst vor der OP in Grenzen.“ Mit Hilfe der sogenannten minimal-invasiven Hybrid-Technik konnten Prof. Daniel Palmes, Leiter des Magenkrebszentrums, und sein Team den Tumor vollständig entfernen. „Dabei haben wir so schonend wie möglich operiert – mit vier kleinen Bauchschnitten und nur einem etwas größeren Schnitt im Bereich des Brustkorbs“, erläutert der Chirurg das Vorgehen. Neben den befallenen Anteilen der unteren Speiseröhre und des oberen Magens mussten auch zahlreiche Lymphknoten entnommen werden. „Das ist wichtig für ein langfristig gutes Ergebnis“, so Palmes. Denn diese Art Tumor streut häufig in den Bauch- sowie in den Brustraum. Nach nur elf Tagen konnte Uwe H. das Krankenhaus wieder verlassen. Heute – wenige Monate nach der OP – geht es ihm so gut, dass er schon bald zur Wiedereingliederung an seinen Arbeitsplatz in der Druckerei der Westfälischen Nachrichten zurückkehren kann. „Die Erkrankung ging ganz schön an die Substanz“, so Uwe H. „Jetzt wünsche ich mir, einfach ein Stück Normalität zurückzugewinnen: gesund bleiben, arbeiten gehen, Urlaub machen und weiterhin gutes Essen genießen.“