Im Allwetterzoo sind die Bagger angerollt. Auf einer Fläche hinter dem Landoisplatz soll bis zum Sommer 2022 die Merantihalle, eine neue Tropenhalle entstehen. Am Vormittag fand der offizielle Spatenstich statt.
Bereits im Oktober begannen mit der Räumung des zukünftigen Baufeldes die Vorarbeiten, unterstützt durch freiwillige Helfer des Technischen Hilfswerkes. Benannt wird die Halle, die das erste Projekt des Masterplans 2030 plus ist, nach einem Giganten der Tropen: dem Merantibaum. Er ist der größte und zugleich einer der am stärksten bedrohten Tropenbäume weltweit. Die neue Tropenwelt soll eine Grundfläche von 4.000 Quadratmetern bekommen, mit den Außenanlagen wird insgesamt auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern gebaut. Im höchsten Punkt weist die Folien-Kuppel-Konstruktion der neuen Halle nach der Fertigstellung eine Höhe von 16 Metern auf.
„Das ist die Zukunft des Allwetterzoos“, kommentierte Zoochefin Dr. Simone Schehka den Startschuss für das 21,5 Millionen Euro schwere Bauprojekt, „ich bin dankbar und sehr stolz.“ Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Ludger Hellenthal bezeichnete den Start der Arbeiten als „sehr bewegend“ und dankte allen ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren für die Unterstützung. „Das ist der Beginn einer neuen Ära“, ergänzte Helge Peters, Vorsitzender des Zoo-Vereins und überreichte Zoo-Chefin Schehka einen Scheck über 100.000 Euro.
Ab Sommer 2022 können die Besucher auf Hängebrücken den Brüllaffen in die Augen schauen und die Faultiere in den Baumkronen beobachten. Ein spektakulärer Unterwassereinblick soll einen direkten Blick auf die schwimmenden Riesenotter ermöglichen. Weitere tierische Bewohner werden unter anderem Tapire und Ameisenbären sein, auch wird es ein begehbares Gehege mit Lemuren geben. Um eine möglichst naturnahe Bepflanzung der Merantihalle gewährleisten zu können, arbeitet das Team des Allwetterzoos eng mit dem Botanischen Garten zusammen, auch der Zoo Leipzig steht mit Rat und Tat zur Seite. Dabei geht es von kleinsten Blüh- und Wasserpflanzen bis zu größeren Gehölzen, die am Ende ein möglichst natürliches Tropengefühl vermitteln sollen. Mit der neuen Tropenhalle will der Allwetterzoo einen weiteren Schritt in Sachen Energieeinsparung und Nachhaltigkeit machen – so soll die Anlage nahezu ganzjährig bis zu 100 Prozent klimaneutral betrieben werden.
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