Die Stadt Münster kann auf ein äußerst erfolgreiches Jahr im Tourismus zurückblicken. Mit einem Anstieg von knapp 26 Prozent verzeichnete die Domstadt im Jahr 2023 fast eine Million Übernachtungen mehr als im Vorjahr. Diese Zahlen positionieren Münster als eine der führenden Städte in Nordrhein-Westfalen.
Die aktuellen Daten, die der Landesbetrieb IT.NRW am heutigen Donnerstag veröffentlichte, zeigen, dass die Gesamtzahl der Übernachtungen in Münster im vergangenen Jahr bei etwa 1,93 Millionen lag. Sowohl in NRW als auch im gesamten Bundesgebiet sei eine deutliche Erholung der Tourismusbranche nach den Herausforderungen der Coronakrise zu erkennen, wie es in einer Medienmitteilung der Stadt Münster heißt. Auch die Anzahl ausländischer Besucher stieg wieder an. Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erreichten mit 175.357 einen Anstieg von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022. Besonders beliebt als Reiseziel waren Münsterer unter den niederländischen, schweizerischen, britischen und amerikanischen Gästen.
Hohe Anziehungskraft
„Die Attraktivität Münsters als Städtereiseziel ist das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen aller Akteure vor Ort und beruht auf einem starken und erfahrenen Netzwerk“, betont Bernadette Spinnen, Leiterin von Münster Marketing. Neben den Hotels profitierten auch kirchliche und bildungsbezogene Übernachtungseinrichtungen von diesem Anstieg. „Dies zeigt die Anziehungskraft Münsters nicht nur im Freizeittourismus, sondern auch als Bildungsstandort. Viele unserer Übernachtungsgäste kommen für Weiterbildungen, Schulungen und Seminare in die Stadt“, erklärt Spinnen weiter.
Münster attraktiver Tagungsort
Die positive Entwicklung im Kongressgeschäft setzte sich ebenfalls fort. Der September verzeichnete mit 30 Tagungen, darunter der Deutsche Fachpflegekongress mit 750 Teilnehmern, den stärksten Monat. Im November fand die Internationale Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik mit 550 Teilnehmern statt. Münster erweist sich auch als attraktiver Tagungsort für Bundes- und Landespolitik: Im Mai trafen sich die Finanzminister und im November die Umweltminister. „Das Comeback von Präsenzveranstaltungen deutet darauf hin, dass persönliche Begegnungen auch in Zukunft gefragt sein werden“, kommentiert Spinnen und betont gleichzeitig die Notwendigkeit von Soft Skills wie Servicequalität und attraktive Rahmenprogramme sowie die Kompetenz in der Organisation digitaler und hybrider Formate.
Friedensjahr als Besuchermagnet
Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle im Tagungsgeschäft. „Das Bewusstsein dafür hat zugenommen“, sagt Bernadette Spinnen. Viele Hotels sind mittlerweile mit Nachhaltigkeitssiegeln zertifiziert, und ihre Zahl wächst stetig. Das Jubiläumsjahr „375 Jahre Westfälischer Frieden“ war ebenfalls von großem Interesse für die Gäste in Münster. Fast 100.000 nationale und internationale Gäste besuchten 2023 den Friedenssaal. Es gab Sonderöffnungszeiten mit kostenlosem Eintritt zu verschiedenen Veranstaltungen. Besucher hatten die Möglichkeit, sich im Friedenssaal in ein Friedensbuch einzutragen.
Neben dem Friedensthema blieb auch das Fahrradfahren ein beliebtes Freizeitangebot in Münster. Die Stadt ist ein beliebter Ausgangspunkt für Radtouren in die Umgebung und das Münsterland. Das neu eingerichtete Knotenpunktsystem war besonders bei Fahrradtouristen beliebt. Zum Jahresende lockten die Weihnachtsmärkte in Münster wieder zahlreiche Besucher an, darunter viele aus den Niederlanden. An den Wochenenden während der kurzen Adventszeit waren die Hotels in der Stadt nahezu ausgebucht.