Totalübernehmer vorgestellt: Das Stadion kommt! Hellmich Unternehmensgruppe erhält Zuschlag im Vergabeverfahren / Ausbaustart für zweites Quartal 2025 geplant / Spielstätte nimmt energiewirtschaftliche Vorbildfunktion ein

So soll das städtische Stadion an der Hammer Straße nach der Fertigstellung aussehen. Noch nicht zu sehen sind die geplanten Photovoltaikanlagen auf den Tribünendächern. (Visualisierung: Stadt Münster/Architektur Concept)

Meilenstein auf dem Weg zum neuen Stadion: Die Stadt Münster hat das Vergabeverfahren zur Suche eines Totalübernehmers für den Ausbau und die Modernisierung des städtischen Stadions an der Hammer Straße abgeschlossen. Den Zuschlag für das Stadionprojekt erhielt die Hellmich Unternehmensgruppe, wie die Stadt am Montag, 16. September, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Fußball-Zweitligisten SC Preußen Münster mitteilte. Die Dinslakener Unternehmensgruppe setzte sich gegen zwei verbliebene Bieter durch.

„Mit dem Abschluss des Vergabeverfahrens durch die zuständige Bädermanagement GmbH steht nun fest: Der Ausbau unseres Stadions kommt – und das ganz konkret“, sagte Oberbürgermeister Markus Lewe. „Nach Jahren intensiver Vorbereitung und Planung haben wir jetzt den ‚Point of no Return‘ erreicht. Gut 100 Jahre nach der Eröffnung des Stadions an der Hammer Straße erhält der SCP eine rundum erneuerte, moderne Heimat, die wie in der Vergangenheit für weitere unzählige Fußballspiele und emotionale Momente stehen wird.“

Plus-Energie-Stadion mit Vorbildfunktion

Die Pläne sehen ein zweitligataugliches Stadion mit einer Kapazität für mehr als 19.000 Zuschauerinnen und Zuschauer vor. Durch die Neugestaltung von Nord-, West- und Osttribüne wird die Spielstätte in mehreren Baustufen zu einem reinen Fußballstadion umgebaut. Neben zusätzlichen Logen und Businessbereichen beherbergt die Spielstätte künftig auch eine Kindertagesstätte.

Als Plus-Energie-Stadion nimmt das Projekt eine energiewirtschaftliche Vorbildfunktion im Stadionbau ein und erzeugt mehr elektrische Energie als es verbraucht. Auf den Tribünendächern sind dabei unter anderem große Photovoltaikanlagen vorgesehen, die übrigen Dachflächen sollen Gründächer erhalten. Zudem ist das Stadion als barrierefreier und inklusiver Bau geplant. Als eines der wenigen Stadien in Deutschland setzt Münster die Vorgabe von einem Prozent aller Zuschauerplätze in rollstuhlgerechter Ausführung um.

„Spektakulär und hochfunktional“

Die Hellmich Unternehmensgruppe verfügt über jahrelange Erfahrung im Sportstättenbau und war unter anderem an der Umsetzung der Schalker Arena in Gelsenkirchen beteiligt. Als Generalunternehmer hat Hellmich die Stadien des MSV Duisburg, des FC Ingolstadt 04, von Legia Warschau sowie den Aachener Tivoli erstellt. Aktuell errichtet die Dinslakener Unternehmensgruppe das Lohrheidestadion als Leichtathletik- und Fußballstadion in Bochum-Wattenscheid. „Münster ist eine der schönsten und interessantesten Städte Deutschlands. Der Traditionsverein Preußen Münster wird durch den Bau des neuen Stadions starke Impulse auf dem Weg zu weiteren Erfolgen bekommen. Das Konzept des Stadions ist richtungsweisend“, sagte Walter Hellmich, Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe.

„Der Entwurf ist gleichermaßen spektakulär wie hochfunktional“, sagte SCP-Geschäftsführer Dr. Markus Sass. „Die mundlochfreie Erschließung der Osttribüne von unterhalb des Spielfeldniveaus ist für mich ein besonderes Highlight und ein echtes atmosphärisches Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Stadionlandschaft. Die Wünsche unserer Fans sind an dieser Stelle in besonderem Maße berücksichtigt worden. Das wird akustisch und visuell einzigartig werden.“

(Visualisierung: Stadt Münster/Architektur Concept)

Baubeginn für zweites Quartal 2025 geplant

Der Ausbau des städtischen Stadions an der Hammer Straße wird durch die Stadtwerke-Tochter Bädermanagement GmbH umgesetzt. „Wir freuen uns, dass wir den Preußen eine neue Heimat schaffen dürfen. Das Projekt startet mit dem Neubau der Westtribüne im zweiten Quartal des kommenden Jahres“, sagte Geschäftsführer Frank Gäfgen. Der Bau der neuen Westtribüne soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Daran anschließend folgen die Fertigstellungen der Osttribüne bis Ende 2026 sowie der Nordtribüne bis Ende 2027. Kita und SCP-Geschäftsstelle sollen bis zum Sommer 2027 Einzug in die Südostecke halten. Einzelne ergänzende Arbeiten an der Südtribüne und deren Außenanlagen werden bis Februar 2028 finalisiert.

Von dem neuen Stadion soll neben dem SC Preußen Münster auch der Stadtteil profitieren. „In Berg Fidel finden neben dem SCP auch die Volleyballteams des USC Münster, die Basketballer der Uni Baskets sowie weitere Vereine eine Heimat. Mit dem neuen Stadion sowie dem Ausbau der Infrastruktur stärken wir diesen Standort weiter“, sagte Stadtdirektor Thomas Paal. „Der Stadtteil steht für hochklassigen Sport, bietet gleichzeitig aber auch Amateuren und Schulen die Möglichkeit, insbesondere Kinder und Jugendliche für Sport zu begeistern.“

Ole Kittner, Geschäftsführer Sport des SC Preußen Münster, betonte: „Mit der Entscheidung für einen Umbau geht viel Vertrauen der Politik und der Verwaltung einher. Wir werden sehr verantwortungsvoll damit umgehen. Unser strategisches Ziel ist es, den Club langfristig, nachhaltig und widerstandsfähig aufzubauen und eng mit den Werten der Stadt zu verbinden. Mit dieser Infrastruktur und seinem makroökonomischen Umfeld wird sich Preußen Münster im Profifußball etablieren.“

Notwendige Modernisierung

Um die Umsetzung des Projektes sicherzustellen, hatte der Rat im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung im April beschlossen, das ursprüngliche Budget von 65 Millionen Euro um rund 23 Millionen Euro zu erhöhen. Diese Aufstockung umfasste Leistungen des Totalübernehmers, nachgelagerte Ausbauleistungen, die der Fußball-Zweitligist SC Preußen Münster ausführt, sowie Erschließungsmaßnahmen und Bauherrenkosten.

Das 1926 eröffnete Stadion an der Hammer Straße entspricht seit Längerem nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Die Modernisierung ist notwendig, um dem SC Preußen Münster auch künftig eine Spielstätte für hochklassigen Fußball zur Verfügung stellen zu können und den Anforderungen der Deutschen Fußball-Liga an ein Stadion als Spielstätte für die 2. Bundesliga gerecht zu werden.

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