Tierquäler gesucht: gestern ging bei uns eine Pressemitteilung von PETA Deutschland e.V. ein, nach der „ein aufmerksamer Tierfreund“ am 18. September eine Taube auf dem Freiherr-vom-Stein-Platz in Münster aufgefunden hat, die vermutlich mit einem Blasrohr oder einer Luftdruckwaffe erschossen worden ist. Der Pfeil bohrte sich dabei durch den Kopf der Taube. Die Polizei ermittelt und nimmt unter 0251-2750 sachdienliche Hinweise zur Tat entgegen.
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die die tatverantwortliche Person überführen. Menschen, die etwas beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Der Unbekannte, der die Taube erschossen hat, muss gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder gar Menschen verletzt werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach dem Täter unterstützen und Vorurteilen gegenüber Tauben begegnen. Funde von weiteren erschossenen Tauben sollten unbedingt bei der Polizei angezeigt werden.
Die Tierschützer weisen darauf hin, dass Tierquälerei kein Kavaliersdelikt ist, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, die mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden kann.
Stadttauben: Kurzes Leben, geprägt von Angst, Hunger und Schmerzen
Sogenannte Stadttauben sind häufig die Nachfahren von Zuchttauben oder „Brieftauben“. Daher setzt sich PETA für ein Ende von Tauben-Wettflügen ein. Ihre artgerechte Nahrung besteht nicht aus Essensresten, stattdessen ernähren sie sich vornehmlich von Körnern. Etwa 40 Gramm Nahrung am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. In unseren Innenstädten finden die Vögel nicht einmal einen Bruchteil der benötigten Menge, also essen sie hungrig alles, was als Abfall auf den Straßen landet. Viele Stunden sind die Tiere täglich zu Fuß unterwegs, um etwas Nahrung zu finden. Dabei verfangen sie sich mit den Füßen in Schnüren, Fäden oder Plastikteilen und verschnüren sich dort, bis die Zehen abgestorben sind. Auch werden Tauben häufig Opfer von Giftköder-Anschlägen oder verletzen sich an Taubenabschreckungsvorrichtungen wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen oder Spanndrähten. Zusätzlich verätzt im Winter das ausgebrachte Streusalz schon bei kleinsten Entzündungen die empfindlichen Füße wie Salzsäure. Meist kämpfen sich die Tiere durch ein viel zu kurzes Leben, das von Angst, Hunger und Schmerzen geprägt ist. Tauben überleben in unseren Städten unter diesen Lebensbedingungen selten länger als zwei Jahre, obwohl sie eine natürliche Lebenserwartung von zwölf bis 15 Jahren hätten.
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen. Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
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