Das Theater Münster hat nach dem Beschluss des Haushaltsausschusses in Berlin nun die Möglichkeit, eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur 2022“ zu beantragen. Vorgesehen sind 2.718.000 Euro für die Sanierung und Erweiterung des Verwaltungs-, Proben- und Werkstattgebäudes.
„Die Unterstützung der Kultur darf gerade jetzt nicht aus dem Blick geraten“, freut sich Oberbürgermeister Markus Lewe über die mögliche Unterstützung aus Berlin. „Das Theater Münster ist Anziehungspunkt für Kulturbegeisterte in Münster und der Region. Ob Schauspiel, Oper, Tanz, ob Sinfoniekonzerte oder das Junge Theater Münster, das Haus an der Neubrückenstraße ist in allen fünf Sparten ‚traditionell innovativ‘, vergisst aber auch nicht die Klassiker. Da ist eine Erweiterung der Arbeitsräume und des Verwaltungsbereiches wirklich hilfreich.“
Das Amt für Immobilienmanagement hat für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ eine Projektskizze für das Theater Münster im Rahmen des Interessenbekundungsverfahren eingereicht. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 14. Dezember über die zur Antragstellung vorzusehenden Projekte beschlossen. „Die Maßnahme am Theater Münster für die Aufstockung und energetische Teilsanierung der Verwaltung am Kleinen Haus wurde letztendlich für die Antragstellung ausgewählt“, erläutert Kämmerin Christine Zeller das Verfahren. Nun werden Koordinierungsgespräche geführt, in deren Anschluss der Zuwendungsantrag gestellt werden kann.
„Wir würden uns sehr freuen, wenn der Antrag wie vorgesehen genehmigt wird“, sagt Kulturdezernentin Cornelia Wilkens. „So können die Arbeitsbedingungen im Theater auch hinter den Kulissen verbessert werden. Ein gutes Zeichen für die Kultur.“ Um die Qualität der Maßnahmen zu sichern wird ein Energieeffizienz-Experte die Maßnahme eng begleiten. Gemäß den Förderrichtlinien sind neben der Energieeffizienz auch die Resilienz des Gebäudes gegenüber Naturgefahren und eine nachhaltige Materialgewinnung zusätzliche Maßstäbe, die berücksichtigt werden müssen. Die Umsetzung des Projekts beginnt schon in Kürze mit der Beauftragung der Architektur- und Fachplanungsleistungen. Der Beginn der Baumaßnahme ist für den Sommer 2024 vorgesehen.
Das Theater Münster ist nach den Kriegszerstörungen 1956 als Neubau des Architektenteams um Max von Hausen mit Ortwin Rave, Werner Ruhnau und Harald Deilmann eröffnet worden. Als einer der ersten Theaterneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte der Entwurf seinerzeit für Diskussionen, heute für Anerkennung der Bürgerschaft für die Modernität des Gebäudes. Dem „Großen Haus“ wurde 1971 das „Kleine Haus“ angegliedert. Eine Besonderheit ist die Verbindung des Theaters aus dem 20. Jahrhundert mit der Ruine des kriegszerstörten Adelspalais „Romberger Hof“ aus dem späten 18. Jahrhundert, die den Zugang zum Innenhof vom Foyer aus ermöglicht.
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