Wenn eine Umbaupause auf der Bühne dermaßen lange dauert, darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann erste Pfiffe ertönen. Aber irgendwie gehört das zum Programm. Denn als kurze Zeit später „The Cat Empire“, acht Australier mit diversen Instrumenten, die Bühne entern, entlädt sich die Spannung in frenetischem Jubel.
Gut 450 zumeist junge Menschen stehen dichtgedrängt und lassen sich zu gerne animieren, die Arme hochzureißen, zu klatschen, zu tanzen, mitzusingen. Dabei wechselt sich Leadsänger und Bandgründer Felix Riebl mit Harry James Angus ab, der wiederum ansonsten eine Liaison mit der Trompete eingeht. Angus ist der Antreiber. Mal muss das Publikum ins Mikrofon gepustete Schlagzeugsalven wiederholen, dann steht Angus mit dem Rücken zum Saal vor Drummer Will Hull Brown, der ebenfalls nachspielen soll.
Immer wieder werden einzelne Soli eingespielt in dieser wilden Mischung aus Ska, Rock, Hip Hop, jiddischer Musik und weiß Gott, was da noch alles drin ist. Soli mit Posaune, Bass, Keyboard, Schlagzeug, Percussion. Aber an keiner Stelle aber entsteht der Eindruck, dass das große Ganze verloren geht. Es ist eine musikalische Einheit, die seinesgleichen sucht. Als die Band die ersten Takte von „Brighter Than Gold“ anspielt, sind die Besucher vollends aus dem Häuschen.
Die Australier sind live der Hammer und unbedingt empfehlenswert. Eine reichhaltige Mischung mit zahlreichen Überraschungen, die nie auch nur den Hauch von Langeweile aufkommen lässt.
Vor der Show in Münster quatschten wir mit Drummer Will Hull-Brown im Interview – lest es hier nach.
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