Von 1648 bis 2021: Warum bekriegen sich die Menschen eigentlich so gerne, auf kleinen und großen Schlachtfeldern, politisch, gesellschaftlich, privat? Diesen Fragen geht die szenische Lesung „BodenNullpunkt“ am 30. Juni (Mittwoch) um 19.30 Uhr im M44 Meeting Center (Johann-Krane-Weg 44) nach: mit Live-Zeichnungen und einer Open-Minded-Gesprächsrunde mit den beiden Autoren Laurenz E. Kirchner (Zeichner, Bildhauer, Aktionskünstler) und Peter Sauer (Journalist, Historiker).
Wie nähert man sich künstlerisch der Unbegreiflichkeit des Krieges? Der münstersche Künstler Laurenz E. Kirchner hat graphische Antworten darauf gefunden. Er geht pointiert und feinsinnig der Frage nach, warum Menschen sich so gerne bekriegen und wie man den Frieden doch noch irgendwie hinkriegen kann. Letztes Jahr erinnerte er auf dem Domplatz von Münster am 6. August morgens um 8.15 Uhr an den Beginn des atomaren Krieges in Hiroshima – also genau 75 Jahre später (wir berichteten). Dazu brachten Kirchner und Sauer das Buch “BodenNullPunkt” im agenda-Verlag heraus, das den Bogen aber viel weiter spannt und die Geschichte der Kriege und der kriegerischen Menschen aufblättert (hier unsere Rezension). Was uns am kommenden Mittwoch erwartet, ist aber viel mehr als nur eine Lesung daraus. Es verspricht eine sehr offene, diskussionsfreudige und lebendige Veranstaltung zu werden.
„Gewalt darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, egal aus welcher Richtung sie kommt“, sagt Kirchner deutlich. Und ja, man darf über die Unbegreiflichkeiten von Krieg und Gewalt auch lachen, wenn sie, wie bei Kirchner, bitterböse und satirisch konterkariert werden. „Kirchner und Sauer wollen Geschichte erlebbar vermitteln, quer durch alle Generationen und vor allem lebendig, auf Augenhöhe des interessierten Publikums“, sagt Carmen Harms vom veranstaltenden Verband Bildung und Erziehung, Stadtverband Münster (VBE).
Anmeldung per Email an c.harms@vbe-nrw.de oder unter Tel. 0251 / 88740. Die Lesung findet unter den aktuellen Hygieneregeln statt. Zusätzlich sind antivirale Raumluftfilter in Betrieb. Der Eintritt beträgt fünf Euro, für VBE-Mitglieder ist er frei.
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