In einem Offenen Brief an die Bischofskonferenz nehmen 11 Generalvikare, darunter auch Dr. Klaus Winterkamp (Bistum Münster), Bezug auf die jüngste Synodalversammlung im Rahmen „Synodaler Weg“. Beide hätten dazu beigetragen, das Schweigen zu den unzähligen Leidensgeschichten, die das kirchliche Arbeitsrecht seit Jahrzehnten hervorrufe, zu überwinden, heißt es dazu in einem Pressestatement des Bistums.
Trotzdem erlebten Mitarbeitende der Kirche nach wie vor eine „Kultur der Angst“, die belaste, verletze, diskriminiere und Menschen psychisch oder physisch krank werden lasse. Über die Mitarbeitenden hinaus, deren „sexuelle Identität von einer Heteronormativität abweicht“, seien zahlreiche Mitarbeitende betroffen, die nach einer Ehescheidung eine neue standesamtliche Ehe eingegangen sind oder in einer außerehelichen Beziehung leben.
„Das Arbeitsrecht darf kein Instrument sein, um eine kirchliche Sexual- und Beziehungsmoral durchzusetzen, die derzeit ohnehin zur Diskussion steht und die komplexe Lebenswirklichkeit von Menschen außer Acht lässt“, betonen Generalvikar Winterkamp und seine Amtskollegen vor diesem Hintergrund. „Unsere Mitarbeitenden müssen unsere Kirche als einen angstfreien Raum erleben und brauchen eine vollständige Rechtssicherheit, dass ihre Lehrerlaubnis und ihr Arbeitsplatz nicht von ihrer sexuellen Orientierung und ihrem privaten Beziehungsstatus abhängen.“
Winterkamp und den anderen Unterzeichnern sei bewusst, wie schwierig es in der Deutschen Bischofskonferenz bei vielen Fragen sei, zu einvernehmlichen Entscheidungen zu kommen. „Deshalb empfehlen wir, dass alle Bischöfe, die zu einer solchen Änderung des kirchlichen Arbeitsrechtes bereit sind, gemeinsam und mutig die nötigen Reformen für ihre Zuständigkeitsbereiche voranbringen“, heißt es abschließend in der Erklärung.
Der Offene Brief zum Thema "Synodaler Weg" ist unter www.bistum-muenster.de zu finden.