Eigenen Strom produzieren? Seit dem Sommer dürfen eigene Mini-Solarkraftwerke unkompliziert auf Balkon, Terrasse oder Gartenhäuschen genutzt werden. Damit ist es möglich, einen Teil des eigenen Strombedarfs selbst decken. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsmesse “Green World Tour“ an diesem Wochenende werden solche „Balkonkraftwerke“ nun erstmals in Münster vorgestellt.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein badetuchgroßes Solarpanel wird am Balkongeländer aufgehängt oder in den Garten gestellt und der dadurch erzeugte Strom fließt direkt in die Außensteckdose. Von dort läuft er automatisch zu Kühlschrank, Kaffeemaschine und Co. und senkt damit die Stromkosten. Genau das ist seit Kurzem auch in Münster Realität. Schon vor einigen Monaten ermöglichte eine Änderung der Regularien in Deutschland, ein solches „Balkonkraftwerk“ prinzipiell in jedem Haushalt in Betrieb zu nehmen. Damit können nun auch erstmals Mieter direkt zur Energiewende beitragen. Der erzeugte Strom wird sofort selbst verbraucht und spart so in wenigen Jahren die ohnehin geringen Anschaffungskosten wieder ein.
Mini-Solar-Kraftwerke bestehen aus jahrelang erprobten und sicheren Komponenten wie Solarpanels und Mikrowechselrichtern. (VDE-)DIN-Normen hatten bisher den Anschluss an Stromkreise untersagt, in denen auch Verbrauchsgeräte betrieben werden. Aufgrund von technischen Entwicklungen bei den Komponenten sowie von durchgeführten Sicherheitsstudien konnte die Unbedenklichkeit von Mini-Solar-Kraftwerken nun bestätigt und eine Änderung der Normen veranlasst werden.
An diesem Wochenende werden die Geräte erstmals auch in Münster einem größeren Publikum zugänglich gemacht. Im Rahmen der Messe „Green World Tour“, die an Samstag und Sonntag zwischen 11:00 und 18:00 Uhr in der Mensa am Coesfelder Kreuz stattfindet, werden mehrere Varianten der praktischen Kraftpakete ausgestellt und Vorträge zum Thema gehalten. Christian Ofenheusle, Gründer des Berliner Startups „EmpowerSource“, das zu den Ausstellern zählt, ist sich sicher, dass er damit auf großes Interesse stoßen wird. „Wir hatten im Vorfeld schon einige Nutzer aus Münster und Umgebung auf unserer Plattform, auf der wir viele Hilfestellungen zum Balkonkraftwerk anbieten. Wir sind uns sicher, dass das Thema am Puls der Zeit ist, und dass Münster zur Musterstadt für die Erzeugung nachhaltigen Stroms in Privathaushalten in NRW werden kann“, so Ofenheusle.
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