Wer die Top Ten verschmäht, aber deutsche Musik mag, landet irgendwann bei Stefan Stoppok. Wie keiner sonst versteht es den rauhen Charme des Ruhrgebiets in ein ein stimmungsvolles Bluesgewand zu kleiden. Immer authentisch, nie anbiedernd, geradeaus und auf den Punkt treffen seine Texte auch mal dahin wo es weh tut.
Mit seinem 17. Studioalbum und alten Weggefährten ging es wie schon im Jahr zuvor in die Sputnikhalle am Hawerkamp, wo ihn ein bunt gemischtes Publikum (jüngster Fan: 9 Jahre alt!) erwartete. Die ersten Reihen waren wie immer textfest von der ersten Note an dabei, vor allem natuerlich bei dem bekannteren Material. Sebel, den Münsteranern nicht ganz unbekannt und sonst für die zweite Gitarre und das Orgelmonster aus dem Hause Hammond zuständig, bekam ein Feature und sang den Titelsong aus seinem aktuellen „Album vom Alleine Sein“, Reggie Worthy am 6-saitigen Bass übernahm bei „Purple Haze“ den Vocal-Part. Herr Hendrix wär begeistert gewesen!
Auf Stoppok-Konzerten passieren auch immer gern einmal unvorhergesehene Dinge: Mal reißt eine Saite, eine Textzeile wird vergessen oder ein Song-Intro muss wiederholt werden, weil ein Einsatz verpatzt wurde, das ist alles normal. Aber einen Auftritt unterbrechen zu wollen um sich an der Bühne das Tourplakat signieren zu lassen, dürfte bisher noch nicht allzu oft vorgekommen sein. Frech kam in diesem Fall nicht weiter, der Gig wurde fortgesetzt, Zugaben gab es natürlich auch. Für Technikfans: Stoppok lässt sich immer noch gern analog abmischen, auch verzichtet er auf übertriebenen Einsatz von Licht- oder Soundeffekten – ehrlicher Grundblues eben! Die Solo-Tour ist bereits angekündigt, ob Münster wieder dabei ist, steht noch nicht fest. Falls ja, lassen wir es euch natürlich wissen!
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