Ganz alleine? Naja, nicht ganz, aber zumindest seine Band hatte der Gitarren-Rocker auf dieser Tour zu Hause gelassen und bespaßte sein Publikum Solo. Auf der Bühne also nur ein Podest, ein Cajón, diverse Gitarren und er. Vor der Bühne sah es ein wenig anders aus, so hatten sich doch einige am Samstag Abend in den Club aufgemacht um Stefan Stoppoks Liedern zu lauschen.
Der Künstler wusste dies durchaus zu goutieren, bestens gelaunt war er. Überraschend ruhig eröffnete Stoppok mit „Dein Glück“ den Abend, vielleicht eine Ehrerweisung an die vorweihnachtliche Adventszeit, vielleicht aber auch einfach nur eine Dramaturgie in der Setlist. Etwas fetziger ging es dann aber weiter, „Alles Essig“.
Das Publikum hatte er längst am Haken, vom ersten Song an war die Stimmung ausgelassen, heitere Zwischenrufe hier, kernige Konter von der Bühne, man verstand sich und war auf einer Wellenlänge. Stoppok hat mit 40 Jahren Bühnen- und früher auch Straßenmusikererfahrung aber auch die nötige Routine um sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
„Das Übel heutzutage ist, dass es zu viele Menschen gibt, die sich nur mit einer Sache auskennen“, mahnte er das Publikum, bevor er den „Spezialisten Blues“ zum Besten gab und seine These untermauerte. Überhaupt gab es eine ganze Menge Blues und immer mal wieder Solos, zwischendurch drohte es ein wenig langatmig zu werden, doch gerade wenn sich dieses Gefühl einschlich, als hätte er es geahnt, riss Stoppok das Ruder wieder herum.
Ablauf und Setlist sind bei Stoppok nicht in Stein gemeißelt, so wurde die Pause, welche Stoppok eigentlich bei Soloauftritten zu machen pflegt kurzerhand abgesagt, läuft gerade so gut. So ging es nach „Willi und Gerd“ direkt weiter, „Alles klar“? Durchaus eine gute Entscheidung, die Stimmung war in der Tat gerade prächtig.
Bei Stoppok zählen nicht das filigrane Gitarrenspiel oder die ausgefeilten Melodien, vielmehr sind es die Texte und das Gesamtkunstwerk, welches der sympathische „viele Jahre über 50“-Jährige darstellt.
Bevor der unterhaltsame Liederabend ein vorläufiges Ende fand, gab es mit „Learning by Burning“ noch die bekannte und sarkastische Abrechnung mit antiautoritären Erziehungsmethoden. 3 Zugaben, über dessen Reihenfolge aber das Publikum „entschied“, später war dann auch Schluss. Ein feiner Abend!
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