Der 20. Münster-Marathon war wahrlich ein Jubiläum. Bei bestem Laufwetter hatten sich über 9.200 Teilnehmende angemeldet. Die Stimmung an diesem Tag, auch bei den Zuschauenden an der Strecke, war außergewöhnlich.
Alle hatten wohl richtig Lust, dieses Laufereignis zu feiern, vor allem auch die etwa 30 verbliebenen Treueläufer, die bis jetzt jedes Jahr dabei waren. Sie alle wurden von den Veranstaltern auf der großen Zielbühne besonders gefeiert und bekamen als Dankeschön eine hochwertige Laufjacke überreicht. Laut Orgateam war die Zuschauerresonanz in diesem Jahr besonders hoch, mit etlichen Bands, Trommel- und Tanzgruppen und einer kleinen Südamerika-Meile war richtig viel gute Laune präsent. Diese konnte man auch im Ziel bemerken: Hier gab es tosenden Applaus – und das zum Teil als „Klatschmarathon“ der Fans.
Durch den frühen Ausfall der Pacer bei den 42,195 Kilometern verpassten die Männer in der Spitzengruppe ihre sich vorgenommene Pace und waren im Endeffekt zu langsam. 2:10:11 Stunden benötige der bereits im Vorfeld favorisierte Sieger Workneh Fikire aus Äthiopien. Damit blieb er 43 Sekunden hinter dem bisherigen Streckenrekord. Auf den zweiten Platz kam mit 29 Sekunden Abstand der Kenianer Andrew Ben Kimtai vor seinem Landsmann, Chesari Kirui, der 2:11:18 Stunden benötigte. Bei den Frauen dominierten die Kenianerinnen. So siegte überraschend Lilian Jelagat mit 2:27:39 Stunden – gleich gut 1 1/2 Minuten schneller als der bisherige Streckenrekord. Ihre bisherige Bestzeit lag nicht im Bereich der Annahme eines Streckenrekordes. Mit Peris Jerona (2:28:52 Stunden) lief auch die zweite Kenianerin schneller als der bisherige Streckenrekord und nah „dran“ blieb auch die Drittplatzierte, Gladys Jeruto Kiptoo in 2:29:17 Stunden.
Veranstalter Michael Brinkmann bedanke sich vor allem bei seinem Organisationsteam, das als Verein weitgehend ehrenamtlich tätig ist: „So eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen – da kann man schon mit einer professionellen Eventagentur mithalten – macht uns schon sehr stolz und glücklich.“ Beim Münster-Marathon waren rund 1.500 Helfende im Einsatz. Hinzu kamen 90 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen und der Feuerwehr. Im Rahmen der Großveranstaltung waren laut Einsatzleitung in diesem Jahr 49 Behandlungen und 8 Transporte zur Weiterbehandlung in Krankenhäuser notwendig.
Entlang der Strecke wurden vier Medical Points und fünf mobile Unfallhilfstellen eingerichtet, acht zusätzliche Rettungswagen und drei Notarzteinsatzfahrzeuge wurden zudem eingesetzt. „Es ist jedes Mal eine Herausforderung, in dem weiträumigen Einsatzgebiet für die notfallmedizinische Versorgung der Aktiven, aber auch der Zuschauerinnen und Zuschauer zu sorgen“, so Gesamteinsatzleiter Thomas Wilbrenner von der Feuerwehr Münster. „Zugleich bewährt sich die langjährige Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Hilfsorganisationen bei solchen Großveranstaltungen“.
Der nächste Münster-Marathon findet im Jahr 2023 bereits am 3. September statt.