Startschuss zur Brunnenlotterie Verein will bis Silvester 600.000 Euro für Rückkehr der Eisenman-Skulptur sammeln

Mit einem Konfettiregen wurde der Beginn der Brunnenlotterie feierlich eröffnet (Foto: Thomas Hölscher)

Was als Bergfest der Spendensammelaktion angekündigt war, zeigte sich als ein Auftakt, nämlich als Startschuss zur Brunnenlotterie. Der wurde allerdings wie ein Höhepunkt gefeiert, denn kaum hatten die Initiatoren des Vereins „Dein Brunnen für Münster e.V.“ auf der Bühne vor dem Brauhaus Pinkus Müller den Losverkauf eröffnet, ging schon ein Konfettiregen auf die Zuschauer nieder. Zuvor hatte Oberbürgermeister Markus Lewe das Brunnenfest am Rosenplatz offiziell eröffnet.

Ab jetzt sollen möglichst viele Lose verkauft werden, um die Skulptur “Sketch for a Fountain” von Nicole Eisenman, die im letzten Jahr zu den beliebtesten Exponaten der Skulptur Projekte 2017 zählte, dauerhaft nach Münster zu holen. Dafür werden 1,2 Millionen Euro benötigt, die Hälfte davon möchte der Brunnenverein bis zum Ende dieses Jahres über Spenden aus der Bürgerschaft einsammeln. Um das zu erreichen, bräuchten sich nur ein Zehntel der Münsteraner mit jeweils 20 Euro beteiligen, rechnete der Banker im Orga-Team, Manfred Petermann, vor. Die Lose zum Preis von jeweils 5 Euro bieten dafür einen besonderen Anreiz, denn es gibt eine ganze Reihe von attraktiven Preisen zu gewinnen, gespendet von der heimischen Kaufmannschaft. Hauptgewinne sind eine fünftägige Reise nach New York, ein hochwertiges Stadtrad und eine besondere Uhr, insgesamt winken 75 Preise.

Sie setzen sich dafür ein, dass der Eisenman-Brunnen wieder nach Münster kommt: Soetkin Stiegemeier-Oehlen, Regierungspräsidentin Dorothee Feller, Meinhard Zanger, Manfred Petermann, Kunsthistorikerin Maria Galen, Uta Ramme und die Künstlerin Sandra Silbernagel (Foto: Thomas Hölscher)

Uta Ramme gab den Besuchern der Veranstaltung den Rat, diese Lose gut aufzubewahren und sie dafür zum Beispiel an den Kühlschrank zu pinnen. Die Auslosung findet nämlich erst am 20. September statt. Gekauft werden können die Lose auch online, über einen Link auf der Homepage des Vereins, www.deinbrunnen4ms.de. Am Sonntag gab es aber noch andere Wege, zu einem Los zu kommen. Sie wurden nämlich vor Ort nicht nur verkauft, sondern konnten sogar erspielt werden: wer es schaffte, eine von drei Euromünzen zielgenau in ein Glas zu werfen, sollte ein Los bekommen, ansonsten hatte man eben 3 Euro gespendet. Am historischen Landrover, der von der münsterschen Künstlerin Sandra Silbernagel passend mit Motiven des Eisenman-Brunnens verziert worden ist, gab es weitere ähnliche Spielangebote. Mit den Wasserbomben mussten die Werfer allerdings aufpassen, den kleinen gelben Eimer zu treffen und nicht irgendwelche Passanten auf dem Bürgersteig.

Moderiert vom Intendanten des Wolfgang Borchert Theaters, Meinhard Zanger, wurde allerhand Rahmenprogramm geboten, um die Gäste zu unterhalten. So spielte das Jazz Lounge Trio um Schlagzeuger Ben Bönniger angenehm groovenden Jazz für den Sonntagnachmittag und begleitete auch die Sängerin Nikola Materne mit einem Programm, das ausschließlich Lieder enthielt, die irgend etwas mit Wasser zu tun haben. Die beiden Schauspielerinnen Hilde Cromheecke und Elisabeth Bohren-Harjes mischten sich derweil als Walking Act „Crème fraîche“ unters Publikum. Als Engel mit Schnurrbärten wirkten sie ähnlich schwierig einem Geschlecht zuzuordnen, wie die Brunnenfiguren von Nicole Eisenman. Die Singer-Songwriter Fina & Band und Damian Ketteler rundeten musikalisch ab, zum feierlichen Abschluss sollten dann Die Zwillinge und die Blechgäng auftreten.

Die Lose konnten am historischen Landrover auch spielerisch erworben werden (Foto: Thomas Hölscher)

Warum sie es Bergfest nannten, klärten die Veranstalter auch noch auf. Der Verein ist nämlich vor einem halben Jahr gegründet worden, und schon am 31. Dezember 2018 soll mit einem Kassensturz festgestellt werden, ob das Ziel erreicht wurde und genug Spenden hereingekommen sind. Anlass für ihr Engagement waren übrigens die verschiedenen vandalistischen Attacken auf die Eisenman-Skulptur, vor allem das Beschmieren mit Hakenkreuzen. Dem wollten sie etwas entgegen setzen, und zwar ganz bewusst aus der Bürgerschaft heraus. Dass die Skulptur für eine Wiederkehr auf eine angemessene Weise verändert werden muss, gehört mit zum Prozess. Denn eigentlich war sie ja – zumindest teilweise – als vergänglich für die 113 Tage der Skulptur Projekte 2017 geplant.

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