Die Stadt Münster hat sich mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) darüber geeinigt, unter welchen Bedingungen sie die York-Kaserne in Münster-Gremmendorf übernehmen kann. Oberbürgermeister Markus Lewe und der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Jens Spahn, beteuerten am Montag, dass dabei „ein fairer, angemessener Kompromiss“ erzielt worden sei.
Beide CDU-Politiker hoffen, dass der Kaufvertrag dafür zum Jahreswechsel unterzeichnet werden kann. Bis dahin ist vielleicht auch eine Einigung zur Übergabe der Oxford-Kaserne in Gievenbeck getroffen worden, die Erschließungsarbeiten für den Wohnungsbau könnten dann bereits im nächsten Jahr beginnen.
Für die York-Kaserne haben sich beide Seiten darauf geeinigt, dass die BImA die Kosten für die soziale Infrastruktur übernimmt. Damit sind eine vierzügige Grundschule sowie Kindergärten mit 23 Gruppen gemeint. Außerdem sollen auf dem ehemaligen Kasernengelände rund 1.800 Wohnungen für 6.000 Menschen gebaut werden. Weitere etwa 1.200 Wohnungen sind auf dem Gelände der einstigen Oxford-Kaserne geplant, die Verhandlungen hierzu laufen noch. „Insgesamt würde damit Wohnraum für rund 10.000 Menschen geschaffen. Das entspricht zusammen der Einwohnerzahl eines kleinen Stadtteils in gewachsener Umgebung“, sagte OB Lewe und bezeichnete das Verhandlungsergebnis als „ein Meilenstein für die Wohnraumversorgung in Münster“.
Was das ganze für die Stadt Münster kosten soll, wurde allerdings nicht mitgeteilt. Daher forderte Münsters SPD, dass schnell die Details zu den Absprachen nachgeliefert werden. „Es darf nicht sein, dass hier eine CDU-Wahlkampfinszenierung stattfindet und nach der Wahl die Münsteranerinnen und Münsteraner den hohen Kaufpreis schlucken müssen,“ meinte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Michael Jung. Denn mit der Kaufsumme entscheide sich auch, ob der am Montag abgeschlossene Deal hält, was er verspricht. „Wir kämpfen für bezahlbaren Wohnraum: In Gremmendorf, in Gievenbeck und in ganz Münster. Das ist nur bei fairen Preisen für die BImA-Flächen möglich,“ griff der SPD-Parteivorsitzende und Bundestagskandidat Robert von Olberg diese Wahlkampf-Vorlage auf und versprach, zukünftig im Bundestag für eine Änderung des BImA-Gesetzes einzutreten.
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