Münster ist in diesem Jahr Gastgeber für die niederländische Delegation im Vorfeld der „Special Olympics World Games Berlin 2023“. Rund 50 Athletinnen und Athleten aus den Niederlanden, ihre Trainerinnen und Trainer sowie Angehörige und Betreuerinnen und Betreuer wurden in Münster willkommen geheißen. Die Stadt fungiert als sogenannte „Host Town“ und empfing die Delegation mit einem inklusiven Bewegungs- und Freizeitprogramm, bevor sie ihre Reise zu den Wettkämpfen in Berlin fortsetzen. Am Nachmittag fand das große Abschluss-Event auf dem Hafenplatz statt.
Dank des „Host Town Programms“ konnte Münster die freundschaftlichen Beziehungen zu ihrer niederländischen Partnerstadt Enschede und zu den Niederlanden intensivieren und den kulturellen Austausch fördern. „Wir freuen uns, dass Münster Teil der weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung ist“, betonte Stadtdirektor Thomas Paal. Das diesjährige Host Town-Programm bereitete die Stadt zudem auf die Special Olympics Landesspiele NRW 2024 vor, die erstmals in Münster stattfinden werden.
Mehr Anerkennung und Teilhabe
Das Ziel der Special Olympics besteht darin, Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und letztendlich zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen. Münster wurde als eine von bundesweit 220 Städten in diesem Jahr als Host Town ausgewählt. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt die westfälischen Gastgeberstädte mit insgesamt 100.000 Euro, wobei Münster eine finanzielle Unterstützung von 9.000 Euro erhielt. „Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und die konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention liegen uns besonders am Herzen“, betonte Dr. Peter Hoppe, Leiter des Stabsbereichs Inklusion und Kommunales beim LWL. Die Special Olympics World Games zeigen beispielhaft, wie Inklusion im sportlichen Bereich gelingen könne.
Der Stadtsportbund, als Dachverband der Münsteraner Sportvereine und Interessenvertreter des organisierten Sports in Münster, möchte gemeinsam mit den Vereinen dazu beitragen, Vielfalt sichtbar zu machen und Menschen miteinander zu vernetzen. „Von der Veranstaltung versprechen wir uns, dass neue Kontakte und Netzwerke entstehen, sodass mehr Menschen mit Behinderungen am Sport teilhaben und ihn mitgestalten können“, erklärte Jörg Verhoeven, Vorsitzender des Stadtsportbundes Münster, im Vorfeld.
Abschlussveranstaltung am Hafenplatz
Auch die Universität Münster beteiligte sich an dem Programm für die niederländische Delegation. Studierende organisierten beispielsweise Spiele oder einen Stationslauf und waren Teil eines Tanzes, der als Flashmob bei der Abschlussveranstaltung mit allen getanzt wurde. „Schon das ganze Semester setzen sich unsere Studierenden mit den Special Olympics auseinander. Für viele ist das ein neues Thema, zu dem sie bisher kaum Berührungspunkte hatten“, verdeutlichte Prof. Dr. Heiko Wagner, Studiendekan des Fachbereichs Psychologie und Sportwissenschaft der Universität Münster.
Die niederländischen Athletinnen und Athleten wurden am Mittwochnachmittag mit einem großen Abschluss-Event am Hafenplatz vom Trainingsstützpunkt Münster verabschiedet. Das Programm umfasste neben der Aktionsfläche „Speelplatz“, auf der sich die Besucherinnen und Besucher sportlich ausprobieren konnten, auch ein bewegendes Bühnenprogramm. Für die Veranstaltung hatten die Organisatoren unter anderem die Sängerin Loona verpflichtet, die mit ihrem Song „Bailando“ 1999 einen Welterfolg feierte. Der Event wurde tänzerisch durch den Funky e. V., Europas größtes inklusives Tanzensemble, begleitet.
Special Olympics World Games erstmals in Deutschland
„Das war ein Wahnsinns-Event hier auf dem Hafenplatz in Münster, mit Loona und Damiano Maiolini („Voice of Germany“, Anm. d. Red.), und ich glaube, wir haben eine wichtige Botschaft gesendet“, fasste der Funky-Vorstandsvorsitzende Hanno Liesner, den Nachmittag zusammen. „Sport muss zusammen und inklusiv und wir wünschen der niederländischen Delegation beste Medaillen in Berlin.“ Die Special Olympics World Games als weltweit größte inklusive Sportveranstaltung werden vom 17. bis 25. Juni 2023 in Berlin ausgetragen und finden erstmals in Deutschland statt. Tausende Athletinnen und Athletern mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten dort in 26 Sportarten an.
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