Die Entwicklung der Ostseite des Hauptbahnhofs Münster hat eine Bedeutung weit über die Westfalenmetropole hinaus, das wurde beim Spatenstich am Mittwoch deutlich: Während sich nur wenige Meter entfernt der sogenannte Mäkler, eine Riesenfräse der niederländischen Spezialfirma Winmix, durch den Boden grub, griff unter anderem Ina Scharrenbach (CDU) beherzt zum Werkzeug. Fachmännisch assistiert wurde die NRW-Bauministerin, die extra zum Spatenstich am Hansator nach Münster gereist war, von Oberbürgermeister Markus Lewe, dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Werner Lübberink, von Architekt Gerhard Wittfeld und Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling.
„Der Bahnhof ist ein zentraler Identifikationspunkt und eine Visitenkarte der Stadt“, sagte Ina Scharrenbach zur nun entstehenden zweiten Vorderseite. „Damit ist Münster ein gutes Beispiel für die Landesinitiative ‚Bauland an der Schiene‘, in deren Rahmen wir ab Anfang 2019 weiteres Potenzial für Bauland im Münsterland angehen werden“, so die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Oberbürgermeister Markus Lewe hob die Bedeutung für Münster und seine Bürger hervor: „Ich freue mich schon heute, wenn als abschließender Schritt die Ostseite des Hauptbahnhofs bebaut sein wird. Dann hat der Hauptbahnhof endlich zwei Schmuckseiten. Alles wird sich zu einem großartigen ganzheitlichen Erscheinungsbild zusammenfügen und der Hauptbahnhof wird neben der Verkehrsfunktion ein zentrales Verbindungselement zwischen Altstadt, Ostviertel und Hafenquartier sein.“
Das sieht auch der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für NRW so: „Die Entwicklung am Hansator schafft de facto eine zweite Vorderseite für den Hauptbahnhof Münster. Von dieser Attraktivitätssteigerung profitieren Verkehrsstation und Stadtentwicklung gemeinsam“, sagte Werner Lübberink. „Die gelungene Gesamtentwicklung sucht seinesgleichen, dafür herzlichen Dank an alle Beteiligten.“ Diesen Ball spielte Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling gern zurück und dankte seinerseits der Stadt, der Deutschen Bahn und der BahnFlächenEntwicklungsgesellschaft NRW für die gute Zusammenarbeit: „Auf allen Seiten haben wir hohes Engagement und auch einen hohen Anspruch an gute Architektur und hochwertigen Städtebau erlebt. Das passt zu unseren eigenen Ansprüchen.“
Mit dem Hansator habe die Landmarken AG das Thema Bahnhof ganz neu gedacht, so Kreiterling weiter: „Unser multifunktionales Konzept versteht den Bahnhof als Teil des Quartiers und soll einen Mehrwert für die ganze Umgebung schaffen. Nachdem wir in den vergangenen zwei Jahren seit dem Gewinn des Wettbewerbs engagiert und intensiv an dem Projekt gearbeitet haben, wollen wir nun unser Versprechen einlösen, das Hansaviertel attraktiv mit dem Zentrum zu verbinden.“
Auf der rund 8.400 m2 großen Brachfläche entwickelt die Landmarken AG ein urbanes Stadtquartier mit Flächen für Wohnen, Gastronomie und Handel sowie ein von prizeotel betriebenes Economy-Design-Hotel. Der gemeinsam mit kadawittfeldarchitektur eingereichte Entwurf dreier Baukörper, die über ein Sockel-Erdgeschoss miteinander verbunden sind, war einstimmig als Sieger aus einem von Stadt und Bahn ausgerufenen Investorenauswahlverfahren hervorgegangen. Das neue Bahnhofsentree wird eine Klammer mit dem ebenfalls noch recht neuen Empfangsgebäude der Deutschen Bahn auf der Westseite bilden und eine unkomplizierte Unterquerung der Gleise ermöglichen.
„Mit der Verbindung der beidseitig zu den Gleisanlagen liegenden Stadtteile setzt das neue Bahnhofsentree am Bremer Platz einen wichtigen Entwicklungsimpuls für das Hansa-, das Hafenviertel und die Altstadt“, sagte Gerhard Wittfeld, dessen Büro kadawittfeldarchitektur das Hansator entworfen hat. „Das Gebäudeensemble nimmt die städtebauliche Umgebungsstruktur auf, der Bremer Platz als neuer Quartiersplatz schafft eine verbesserte Aufenthaltsqualität.“ Bemerkenswert sei auch der große Nutzungsmix, der neben den Zugängen zu den Gleisen, einer Radstation, verschiedenen Läden und einem Supermarkt auch den Anwohnern ein attraktives Versorgungsangebot bietet.
Aktuell finden auf der Baustelle am Bremer Platz die Verbauarbeiten entlang der nördlichen, südlichen und östlichen Grundstücksgrenze statt, die zur Absicherung der Grube notwendig sind. Diese wird bei ihrer Fertigstellung, die für Ende des 1. Quartals 2019 geplant ist, rund sieben Meter tief sein. Anschließend beginnen die Hochbauarbeiten, sodass mit einer Fertigstellung im Sommer 2021 zu rechnen ist. Die gesamte Bauausführung liegt beim Generalunternehmer Köster Bau.
Weitere Infos zu dem Projekt gibt es hier: www.landmarken-ag.de | facebook.com/landmarkenag
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