“Eine Stimme, die die Seele berührt…”, ein Versprechen was eingehalten wurde. Mit Malia und ihrer Band hatten die Organisatoren der Münster Music Days einen wirklichen Hochkaräter in die „Cloud“ des Factory Hotels Münster geholt.
Ihr neuestes Werk ist Anlass für die aktuelle Tournee, deren Auftakt ihr Gastspiel in Münster gestern zeitgleich bildete. „Convergence“ – eine atemberaubende Mischung aus Stimme und elektronischer Synthesizer-Musik, kein Wunder, entstand dieses Album doch in Zusammenarbeit mit dem Yello-Mitbegründer und Mastermind Boris Blank. Seine Handschrift ist unverkennbar, eine fantastische Symbiose aus Jazzelementen, Gesang und elektronischer Musik, herrlich entspannt und unaufdringlich.
Ob sich das auch live umsetzen lässt? Die Frage drängte sich vor Konzertbeginn ein wenig auf. Der Blick auf die noch leere Bühne verriet aber einiges, das aufwändige Keyboard- und Synthie-Set präsentierte sich neben dem Bassverstärker.
Das wabernd-pulsierende Intro zu „Celestial Echo“ eröffnete den Abend und die Protagonistin betrat die Bühne im langen schwarzen Kleid, wow! Was dann folgte, ließ einen gut 90 Minuten mit der Zunge schnalzen. Die ersten 5 Songs kamen von ihrem neuen Album und der Abend hatte mit „I feel it like you“ an dritter Stelle auch schon einen ersten Höhepunkt. Funkig, jazzig, gutgelaunt und mit verspielt schelmischer Stimme.
Die Stimme von Malia ist auch live zum Niederknien, eine wahnsinnige Bandbreite, die von Sade bis Björk so ziemlich alles abdeckt. Ein Stimmvolumen, das eigentlich keiner elektronischen Verstärkung mehr bedarf, aber trotzdem nie auch nur ansatzweise ins Unangenehme oder zu Laute abrutscht. Dies führte, völlig zu Recht, zu begeistertem Applaus in den Liedpausen.
„And now, one of the most played songs in the world“, mit diesen Worten kündigte Malia „Fever“ an. Ohje, ein Cover-Song, mochte derjenige vermuten, der Malias neues Album noch nicht kannte. Weniger eine Coverversion, als eine von ihr und Boris Blank gezauberte Eigeninterpretation des Cooley & Davenport-Klassikers aus dem Jahr 1956. Zurückhaltende elektronische Beats stehen dem Song erstaunlich gut und Malias Stimme muss nicht extra erwähnt werden. Einen Zeitsprung gab es dann innerhalb des Songs, als man gefühlt improvisiert in „Get Lucky“ von Daft Punk abglitt, großes Kino!
Mit der wunderschön sanften Ballade „Baltimore“ ging es in den Zugabenblock, Gänsehaut dürfte sich spätestens jetzt bei den Zuschauern breit gemacht haben. „Turner’s Ship“ war dann das (fast) letzte Stück des Abends, ein Stück in teils afrikanischer Sprache, angelehnt an ihre Wurzeln und etwas temporeicher. Jetzt hielt es auch ein Großteil des sonst etwas zurückhaltenden Publikums nicht mehr auf den Sitzen, es wurde mitgeklatscht und auch getanzt. So beseelt und gut gelaunt konnten die Anwesenden dann auch ins Wochenende entlassen werden.
Fantastischer Abend, anders kann man es nicht zusammenfassen. Einen besseren Auftakt und bessere Werbung für Sound Lake City hätten sich die Veranstalter nicht wünschen können, da war man sich auf der Terrasse nach dem Konzert einig.
Damit die „Zuhausgebliebenen“ richtig neidisch werden, gibt es hier einige Bilder vom Auftritt.
Wer jetzt Interesse bekommen hat, kann sich auf www.soundlakecity.de informieren, wann die nächsten Highlights stattfinden.
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