Am Montagabend gab es im GOP die erste Varieté-Veranstaltung des WDR 2 unter dem Motto „Talken und Musik“ mit Johannes Oerding. Mit 230 Gästen war das Haus „voll besetzt“. Die Tickets konnte man nur gewinnen (auch bei uns) und die Telefone des WDR waren wahrlich heiß gelaufen. „Wir hätten auch 5000 Tickets rausgeben können“, meinte Moderatorin Steffi Neu. Aber nicht nur wegen des Hygienekonzeptes hätten so viele Menschen niemals ins GOP gepasst.
Mit dem Titel „Einfach loslassen“ eröffnete Johannes Oerding den Abend, und spielte damit sicherlich auch darauf an, dass Band und Zuschauer in diesen zwei gemeinsamen Stunden „den ganzen Scheiss“ auch mal vergessen könnten. „Es ist so schön, euch in echt zu sehen!“ begrüßte er alle im Saal, allein vom ersten Applaus habe er schon Gänsehaut bekommen. Er bedanke sich immer wieder beim Publikum, aber auch beim Veranstalter für diese Möglichkeit, endlich mal wieder live Musik machen zu können. Das habe doch sehr gefehlt in den vergangenen Monaten, erzählte er im Gespräch mit Steffi Neu, die ihn fragte, wie er die Corona-Zeit erlebt habe. Es hat ihn kalt erwischt, weil er von der für zwei Jahre geplanten Tournee nur die ersten fünf Konzerte spielen konnte, bevor alles abgesagt wurde. Aber natürlich habe er schließlich die Zeit auch für neue Songs und Studioarbeit nutzen können. Im nächsten Jahr soll es dann endlich wieder auf Tour gehen, natürlich vorausgesetzt, dass es dann möglich sein wird.
Für den Abend hatte Oerding ein gutes Dutzend Songs mitgebracht, sehr reduziert, eher akkustisch, quasi „Back to the roots“. So hatte er neben einigen Hits den eher unbekannten Song „Flieg mit mir“ im Gepäck, der seinerzeit eine B-Seite gewesen sei. Der Titel „So schön“ wurde schließlich zweistimmig mit dem Publikum zelebriert, dieser Titel zog sich dann als Statement durch den ganzen Abend. Denn alle Beteiligten genossen die Zeit gleichermaßen: endlich wieder Livemusik erleben, ein bisschen rauskommen. Als er den Hit „An guten Tagen“ aus dem Vorjahr spielte, stand dann auch der ganze Saal und sang mit.
Bevor Johannes Oerding die letzten Lieder anspielte, gab es noch einmal ein bisschen Talk. Steffi Neu fühlte ihm mit einem Quiz auf den Zahn, ob er sich auch wirklich gut in seinem Heimatort Geldern-Kapellen auskenne. Aber da konnte man ihm nichts vormachen. Das Lied „Hundert Leben“ sei seiner Heimat gewidmet und seiner Jugendzeit dort. Schließlich stellte er in einer Weltpremiere seinen neuen Song „Ungeschminkt“ vor. Und als er mit „Ich will noch nicht nach Hause“ den Abend beschloss, schien das ganz ehrlich so gemeint zu sein. Er versprach dem Publikum: „ Wir werden uns wiedersehen!“
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